Zu lange Warteschlange vor Toilette – Corona-Einsätze auf Sylt

Das schöne Pfingstwetter hat auf Sylt die Menschen an die Strände gelockt und vor allem am Samstag zu dem ein
Foto: Philip Ruopp/Sylt Marketing/dpa-tmn
Foto: Philip Ruopp/Sylt Marketing/dpa-tmn

Das schöne Pfingstwetter hat auf Sylt die Menschen an die Strände gelockt und vor allem am Samstag zu dem ein oder anderen coronabedingten Einsatz geführt.

„Es waren einfach zu viele Menschen“, sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. So habe es am Samstag größere Menschengruppen gegeben, die am Kampener Strand gewesen seien.

Nach Angaben der Polizei warteten an einem Strandübergang in der Gemeinde vor einer öffentlichen Toilette Menschen im dreistelligen Bereich. Die Beamten hätten dem Ordnungsamt empfohlen, zur Entzerrung mobile Toiletten aufzustellen. Auch sonst habe es Corona-Einsätze auf der Insel gegeben. Diese seien aber zählbar gewesen. Zahlen nannte die Polizei, die mit verstärkter Präsenz auf der Insel unterwegs war, nicht. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

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Nach Angaben der Kampener Bürgermeisterin sei der besagte Strandzugang geschlossen worden. An den Strand seien nur noch Menschen gekommen, die eine gültige Kurkarte oder eine Strandkorbkarte hatten. Tageskurgarten seien nicht mehr verkauft worden. „Am Sonntag war es ruhig.“

Am Westerländer Strand und den anderen Stränden der Gemeinde Sylt habe es keine größeren Partys gegeben, sagte Bürgermeister Nicolas Häckel der dpa. In der Regel seien die Menschen sehr achtsam miteinander umgegangen und hätten sich an die Auflagen und Abstandsregeln gehalten.

Einzelfälle, die sich nicht an die Regeln hielten, gebe es leider überall, sagte Häckel – und damit auch auf Sylt. Auch das Verbot für Tagesgäste, die Insel an Pfingsten zu betreten, sei im Großen und Ganzen eingehalten worden. Im Gegensatz zum Vorjahrespfingsten sei auf der Insel deutlich weniger los gewesen.

333 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 333 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 181 815 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt (Datenstand 01.06. 0 Uhr). Das RKI weist darauf hin, dass es aufgrund von Qualitätsprüfungen noch zu Änderungen der tagesaktuellen Daten kommen kann. Außerdem könne die Zahl der neuen Fälle aus technischen Gründen auch Fehler enthalten.

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8511 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 11. Etwa 165 900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.

R-Wert liegt bei 1,04

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag bei 1,04 (Datenstand 31.5. 0 Uhr; Vortag: 1,03). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa eine weitere Personen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 31.5. 0 Uhr) bei 0,90 (Vortag: 0,95). Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

dpa