Es geht rund zum Wiesnstart: Maßkrugschlägerei und ein notgeiler Fotograf

Maßkrugschlägerei, sexuelle Belästigung und weitere Delikte – die Polizei hatte zum Auftakt des Oktoberfests mit den Wiesn-üblichen Vergehen zu tun.
Oktoberfest 2019 Bierleiche
Foto: Tobias Hase/dpa
Foto: Tobias Hase/dpa

Maßkrugschlägerei, sexuelle Belästigung und weitere Delikte – die Polizei hatte zum Auftakt des Oktoberfests mit den Wiesn-üblichen Vergehen zu tun.

Wie so oft gab es für den ersten Schlag mit dem Maßkrug keinerlei ersichtlichen Grund: Ein 26-jähriger Niederländer hatte einem 49-jährigen Münchner in einem Festzelt plötzlich sein Trinkgefäß ins Gesicht geschlagen, wie die Beamten am Sonntag berichteten.

Der Münchner stürzte und erlitt eine Platzwunde unter dem Auge. Die beiden Männer hatten davor nichts miteinander zu tun gehabt. Der 26-Jährige soll zur Klärung der Haftfrage dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt werden.

Schon vor dem Start der Wiesn gab es eine sexuelle Belästigung. Ein 60-jähriger Fotograf hatte sämtliche Bedienungen eines Festzeltes fotografiert. Als eine 55-Jährige ihn nach Abzügen der Bilder fragte, forderte der Mann Küsse auf die Wange und fasste der Frau an die Brust. Sie reagierte – aber nicht wie von ihm gewünscht, sondern mit einer Anzeige.

Wiesngast blockiert Bahnverkehr

Fast zwei Promille intus hatte ein Wiesnbesucher, der auf dem Heimweg über Gleise getorkelt ist. Konsequenz: Er legte quasi den kompletten Bahnverkehr am Münchner Festgelände lahm. Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn sperrte in der Nacht zum Sonntag die Strecke, bis der 25-Jährige endlich gefunden wurde. Wie die Bundespolizei mitteilte, summierten sich die Verspätungen im S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr auf schlappe 245 Minuten.

Zudem holten die Beamten eine Drohne aus der Luft. Ein 43-jähriger US-Amerikaner hatte sie aufsteigen lassen – das ist über dem Festgelände strikt verboten. Fluggerät, Fernbedienung und Handy wurden beschlagnahmt, der US-Gast wurde gegen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro wieder entlassen.

Gleich am ersten Abend fassten Fahnder zwei Taschendiebe. Einer hatte mehreren Wiesnbesucherinnen in einem Zelt in die Handtaschen gegriffen. Ein anderer wurde beobachtet, wie er einem Schweizer Touristen das Handy aus der Hosentasche ziehen wollte.

Busunfall mit Wiesn-Besuchern aus Italien

Nach mehr als zwölfeinhalb Stunden ohne richtige Pause am Steuer hat der Fahrer eines italienischen Reisebusses auf dem Weg zur Oktoberfest-Eröffnung einen Unfall gebaut.

Er geriet auf der Autobahn 96 in Buchloe im Landkreis Ostallgäu auf die linke Spur und touchierte einen überholenden Kleintransporter, wie die Polizei am Sonntag berichtete. Alle Beteiligten, darunter 49 Passagiere in dem Bus, blieben unversehrt.

Weil der Fahrer die Pausenpflichten nicht eingehalten hatte, verbot ihm die Polizei die Weiterfahrt.

Doch die Wiesn-Gäste hatten Glück, wie die Beamten schreiben: Ein zufällig mitfahrender Busfahrer konnte das Steuer übernehmen, so dass alle rechtzeitig zur Eröffnung des Münchner Oktoberfestes am Samstag kamen.

dpa