Polizei entdeckt größtes Kokain-Labor der Niederlande in früherer Reitschule

In den Niederlanden wurde das größte Kokainlabor des Landes entdeckt. Verkaufswert der täglich produzierten Drogen: rund 5 Millionen Euro.
Kokain Koks Symbol Drogen
Speed oder Koks wird fein zerhackt und in eine Linie gezogen. (Symbolbild). Foto: vchal/shutterstock
Speed oder Koks wird fein zerhackt und in eine Linie gezogen. (Symbolbild). Foto: vchal/shutterstock

Die niederländische Polizei hat das bisher größte Kokainlabor des Landes entdeckt.

In einer umgebauten Pferdemanege und früheren Reitschule im Dorf Nijeveen im Nordosten seien täglich bis zu 200 Kilogramm Kokain verarbeitet worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. 17 Personen wurden den Angaben zufolge festgenommen. 13 von ihnen kämen aus Kolumbien, drei seien Niederländer und einer komme aus der Türkei. 100 Kilogramm Drogen wurden entdeckt und tausende Liter Chemikalien beschlagnahmt.

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Die Ermittler schätzen den Verkaufswert der täglich produzierten Drogen auf 4,5 bis sechs Millionen Euro. „Es geht hier um das bisher größte Kokainlabor, das jemals in den Niederlanden entdeckt worden ist“, sagte ein Polizeisprecher. „Es ging um eine gigantische Produktion.“ Zu dem Labor in Nijeveen in der nordöstlichen Provinz Drenthe unweit der deutschen Grenze gehörten auch Unterkünfte für Personal und Hobbyräume.

Es handelt sich um eine sogenannte Drogenwäscherei, in der geschmuggelte Drogen aus Kleidern „gewaschen“ wurden, wie die Polizei mitteilte. Drogenbanden lösen das Kokain vor dem Export zunächst auf und präparieren mit der Lösung Stoffe. Auf diese Weise können Drogen leichter geschmuggelt werden. In dem jetzt entdeckten Labor wurde das Kokain mit Hilfe von Chemikalien wieder aus der Kleidung gelöst und dann zum Straßenverkauf verarbeitet.

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Auch in zwei anderen Städten, Apeldoorn und Elshout, waren Lagerhallen durchsucht worden. Dort waren unter anderem 120.000 Kilogramm Kleidung gefunden worden, die für den Transport der Kokain-Lösung genutzt worden waren. Die Polizei schließt weitere Festnahmen nicht aus.

dpa