„90 Prozent meines Lebens zerstört“: Frau kommt bei kleinster Erschütterung zum Höhepunkt

Eine Rollentreppenfahrt reicht, damit sie kommt. Ihre Krankheit: Persistent Genital Arousal Disorder. Die Schuld daran gibt sie einem Arzt.
Orgasmus Frau
Foto: Shutterstock/AXL
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Manche Frauen träumen von multiplen Höhepunkten. Kommen, kommen, kommen – unaufhörlich. Aber es ist wie so oft im Leben: Wenn das eigentlich Unerfüllbare geschieht, verliert es den Reiz. Im Fall einer 62 Jahre alten Schottin ist alles noch viel schlimmer.

Sie kommt nämlich täglich mehrfach, ohne dass sie es will. Schon eine Fahrt auf der Rolltreppe oder über ein Schlagloch reicht, um sie aufstöhnen zu lassen. Für sie sei das der reinste Horror, berichtet die Frau dem Onlinemagazin „Metro“.

Weil ihr das so unangenehm ist, verrät sie nur ihren Vornamen: Maria. Ihre genaue Diagnose: Persistent Genital Arousal Disorder, eine andauernde genitale Erregungsstörung. Weltweit sollen rund ein Prozent der Menschen ebenfalls daran leiden. Die Dunkelziffer könnte aber höher sein, weil viele Betroffene aus Scham nicht darüber sprechen.

„Meistens habe ich das Gefühl, dass ich auf einem Ameisennest sitze“, berichtet Maria. „Manchmal ist es den ganzen Tag über nur ein Kitzeln, aber dann kann es plötzlich ein komplett ausgeprägter Orgasmus sein.“

Sämtliche Behandlungsmethoden sind bislang fehlgeschlagen. Die 61-Jährige hat betäubende Gele ausprobiert, eine Beckenboden-Physiotherapie und auch Steroidinjektionen direkt in ihre Klitoris. Alles umsonst, geholfen hat nichts!

Mut macht Maria, die Mutter von drei Kindern ist, den anderen Betroffenen. Sie sollten wissen, dass sie „keine Freaks“ seien. „Es ist alles andere als lustig. Einige Frauen haben sich das Leben genommen. Um ehrlich zu sein, es gibt Tage, an denen ich wünschte, ich wäre nicht hier. 90 Prozent meines Lebens sind zerstört worden, und die anderen zehn Prozent sind auch nicht viel besser.“

Auslöser, so vermutet die 62-Jährige, war der rabiate „Eingriff“ eines Arztes. Dieser hätte bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung ein Spekulum (medizinisches Untersuchungsgerät) so hart in sie gerammt, dass dabei scheinbar der Schamnerv verletzt wurde. Einen Monat später bemerkte Maria dann die ersten Symptome, dann folgte die Diagnose. Und das Leben mit den Horror-Orgasmen begann.