Naturkatstrophe: Zahlreiche Tote nach Vulkanausbruch in Guatemala

Mindestens 25 Menschen sind tot und tausende Anwohner auf der Flucht - das ist die vorläufige Bilanz eines verheerenden Vulkanausbruchs in Guatemala.
Foto: screenshot imgur
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Mindestens 25 Menschen sind tot und tausende Anwohner auf der Flucht – das ist die vorläufige Bilanz eines verheerenden Vulkanausbruchs in Guatemala. Über dem Feuervulkan (Volcán de Fuego) in der Nähe der Hauptstadt Guatemala-Stadt stiegen am Sonntag riesige Aschewolken auf, zahlreiche Menschen wurden unter Gestein und Asche begraben, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. 

Eruption of the volcano of Fire in Guatemala

Der Vulkan, der 35 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt liegt, stieß Asche und Gesteinsbrocken aus. Bis Sonntagabend (Ortszeit) seien 25 Todesopfer gezählt worden, unter ihnen mehrere Kinder, teilte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde Conred, David de León, mit. Etwa 20 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Conred-Chef Sergio Cabanas schloss einen Anstieg der Opferzahl nicht aus.

Die Zahl der Vermissten wurde nicht mitgeteilt. In der Nacht wurden die Rettungseinsätze wegen der Dunkelheit und der allgemein gefährlichen Lage bis Montagmorgen ausgesetzt.

Etwa 3000 Menschen mussten die Umgebung des Feuervulkans verlassen. Insgesamt 1,7 Millionen Menschen seien mehr oder weniger stark von der Naturkatastrophe betroffen, teilte der Zivilschutz mit.

Der Ausbruch endete nach gut 16 Stunden, wie Guatemalas Institut für Vulkanologie mitteilte. Die Aschewolken stiegen bis zu 2200 Kilometer über dem 3763 Meter hohen Feuervulkan auf. Der internationale Flughafen in der Hauptstadt Guatemala-Stadt musste daher vorübergehend seinen Betrieb einstellen.

Auf CNN sagte Conred-Sprecher de León, eine Ortschaft nördlich des Feuervulkans sei von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Zufahrtsstraßen bei dem Ausbruch zerstört worden seien. Ein heftiger Regen während des Vulkanausbruchs mischte sich mit der Vulkanasche und sorgte für Atemwegsbeschwerden sowie für eine starke Verschmutzung von Wasserläufen und Anbauflächen.

Auf Fernsehbildern waren von brennendem Gestein bedeckte Leichen und von Kopf bis Fuß mit Asche überzogene Überlebende zu sehen. Viele Menschen mussten in Notunterkünfte flüchten. Auch der Ort Antigua Guatemala, der wegen seiner Architektur im Kolonialstil sehr beliebt bei Touristen ist, war von dem Vulkanausbruch betroffen.

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Der 52-jährige Efraín González wurde mit seiner Frau und seiner einjährigen Tochter aus dem am stärksten betroffenen Dorf El Rodeo in eine Unterkunft in der Stadt Escuintla gebracht. Seine zwei älteren Kinder, vier und zehn Jahre alt, wurden in ihrem von heißem Schlamm verschütteten Haus vermisst. „Dieses Mal wurden wir gerettet, das nächste Mal wird das nicht so sein“, sagte González.

Guatemalas Staatschef Morales trat mit dem Conred-Sprecher vor die Presse. Er rief eine dreitägige Staatstrauer und für die drei am stärksten betroffenen Regierungsbezirke Escuintla, Chimaltenango und Sacatepéquez Alarmstufe rot aus. Für den Rest des Landes galt Alarmstufe orange. Morales rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. „Hunderte Polizisten, Mitglieder des Roten Kreuzes und Soldaten sind im Einsatz“, sagte der Präsident.

Bereits im Januar hatte es einen starken Ausbruch des Feuervulkans gegeben. Im Jahr 2012 hatten rund 10.000 Menschen wegen eines Ausbruchs des Feuervulkans die Umgebung verlassen müssen. In Guatemala gibt es noch weitere aktive Vulkane, insbesondere den Santiaguito im Westen des zentralamerikanisches Landes und der Pacaya rund 20 Kilometer südlich von Guatemala-Stadt.

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte am Montag in einer aktualisierten Fassung seiner Reise- und Sicherheitshinweise für Guatemala, Reisende müssten mit „weiteren lokalen Verkehrseinschränkungen und erhöhter Luftverschmutzung“ rechnen. Sie sollten sich daher vorab über die aktuelle Lage informieren.

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