Nach 28 Jahren: Deutscher von Mord-Vorwurf an Schwiegervater freigesprochen

Nach 28 Jahren ist ein Deutscher in den Niederlanden nach dem Tod des Schwiegervaters von allen Vorwürfen freigesprochen worden. Dafür gesorgt hatte ein Gutachten aus dem vergangenen Jahr.
Foto: Shutterstock/ Andy Dean Photography
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Nach fast drei Jahrzehnten ist in den Niederlanden ein Justizirrtum aufgeklärt worden. Leidtragender über all die Zeit war ein deutscher Mann.

28 Jahre nach dem gewaltsamen Tod seines Schwiegervaters auf einem niederländischen Campingplatz ist ein deutscher Mann nun endgültig von jeglicher Schuld freigesprochen worden. Es gebe keinerlei Beweise für die Schuld des heute 59-Jährigen, teilte der Gerichtshof am Mittwoch in Den Haag mit. 1995 war der Mann aus Bottrop wegen Totschlags zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

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1994 war der Schwiegervater des Mannes auf einem Campingplatz im Küstenort Petten im Norden von Amsterdam erstochen worden. Der Mann hatte die Tat zunächst gestanden, diese Erklärung aber später wieder zurückgezogen. Er wurde 1994 freigesprochen. Doch im Berufungsverfahren verurteilten ihn die Richter zu fünf Jahren Haft. Der Deutsche hat einen Teil der Strafe verbüßt.

Der Hohe Rat, das höchste Gericht der Niederlande, ordnete 2021 die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Grundlage dafür war ein rechtspsychologisches Gutachten, nachdem das Geständnis des Mannes falsch war. Die Richter folgten dem Gutachten. Nachdem das angebliche Geständnis vorlag, hätten die Ermittler auch keine weiteren Nachforschungen in dem Fall angestellt. Dabei habe es deutliche Hinweise auf einen anderen Tatverdächtigen gegeben. Auch die Staatsanwaltschaft hatte auf Freispruch plädiert.

dpa