Geplant war ein einwöchiger Luxus-Trip mit Programm nach Antalya und Istanbul, herausgekommen ist der reinste Horror. Etwa 20 Influencer wurden von Betrügern abgezockt: Reisepässe geklaut, versprochene Hotelbuchung nicht vorhanden, und das angebliche Rückflugticket eine Photoshop-Kreation.
Unter ihnen war auch TV-Sternchen Natalia Osada (28, „Adam sucht Eva“) und Bloggerin Ann-Christin Weber (31, „Fashionkitchen“). Hintergrund der ganzen Reise war eine Einladung der Reisegesellschaft „ConstantinoTour“. In einer Mail, die Osada in ihrer Instagram-Story veröffentlichte, hieß es in gebrochenem Deutsch: „Hiermit würden wir Sie zum 10. Jubiläum von ContantinoTours einladen. Alle Kosten bezahlen wir dh Flugtickets, Hotels usw. Die Tour befindet sich ab 4. Mai für eine Woche ein Istanbul und Antalya in den 5 Sternen Hotels.“
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Die Website des Unternehmens wies keine Unregelmäßigkeiten auf, Telefonnummern und Mailadressen funktionierten, einen Ansprechpartner gab es auch – und die Kommunikation sei offenbar problemlos verlaufen. Das sagte Weber gegenüber der „Bild„. „Eine Bloggerin rief sogar im ersten Hotel an und dort wurde eine Buchung für unsere Gruppe bestätigt“, sagte die 31-Jährige.
Vor dem Abflug hatte sie das hier auf Instagram gepostet:
Zunächst lief auch alles normal. Der Hinflug ging ohne Beanstandung über die Bühne, die Gruppe wurde in Antalya sogar von einer „ConstantinoTour“-Mitarbeiterin empfangen. Erst dann ging der Horror los: Die Dame sammelte alle Pässe ein und behielt etwa die Hälfte. Es hätten Informationen gegengecheckt werden müssen, außerdem sei so der Check-in im Hotel zu beschleunigen.
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Aber: alles gelogen. Nach „Bild“-Informationen wurden vor allem lange gültige Reisepässe eingesackt. Weber erklärte: „Sie sagte, sie würde noch auf eine letzte Reisegruppe warten und nachkommen, wir sollten mit dem Bus schon mal ins Hotel fahren.“ Da lag jedoch das nächste Problem: Der Bus brachte die Influencer nicht in das versprochene Hotel, sondern fuhr sie in einen zwei Stunden entfernten Ort. Von Reservierungen dort keine Spur, auch nicht in Antalya.
Die Telefonnummern von „ConstantinoTour“ waren längst abgeschaltet, die „Reiseleitung“ war nicht mehr erreichbar. Die Frau war futsch, die Pässe auch. Ganz klar: Hier war eine kriminelle Bande am Werk. Deutsche Reisepässe sind nämlich besonders beliebt, so bringen auf dem Schwarzmarkt horrende Summen ein. Die gestohlenen Dokumente werden aufgefrischt, mit einem neuen Foto versehen und verkauft.
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Die Influencer buchten übrigens aus eigener Tasche einen Rückflug und erstatteten Anzeige. „Nachdem ich darüber auf Instagram schrieb, meldeten sich viele User bei mir, die auch eine solche E-Mail bekamen, aber aus verschiedenen Gründen nicht mitreisen konnten. Ihr Glück! Hier wurde im großen Stil Abzocke betrieben“, sagte Weber.
Und das schrieb Natalia Osada hinterher:
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