Marsha P. Johnson: Google Doodle ehrt die LGBTQ-Aktivistin

Am 30. Juni ehrt Google die Dragqueen Marsha P. Johnson mit einem Google Doodle. Wir verraten, worum es geht und warum ihr ein besonderes Logo seht.
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Foto: Screenshot Google
Foto: Screenshot Google

Am 30. Juni ehrt Google die LGBTQ-Aktivistin und Dragqueen Marsha P. Johnson. Wer heute, am 30. Juni, eine Google-Suche durchführen möchte, bekommt nicht das normale Logo der Suchmaschine zu sehen, sondern einen bunten Header, der Johnson zeigt. Das steckt dahinter.

Marsha P. Johnson gilt als Pionierin der LGBTQ-Szene und war in den 60er Jahren eine Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung. Der 30. Juni ist in mehrfacher Hinsicht ein passendes Datum für ein Doodle zu Ehren der New Yorkerin: So ist heute der letzte Tag des Gay-Pride-Monats.

Marsha P. Johnson: wichtige Figur in der Schwulen- und Lesbenszene

Dieser wird traditionell im Juni gefeiert. Grund dafür ist die Erinnerung an die Stonewall-Unruhen, die am 28. Juni 1969 ausgelöst wurden. Im New Yorker Schwulenclub „The Stonewall Inn“ hatte die New Yorker Polizei eine gewalttätige Razzia durchgeführt und mehrere Besucher festgenommen. Viele Gäste widersetzten sich und probten den Aufstand. Ihr ahnt wahrscheinlich schon, wer entscheidend an den Aufständen beteiligt war – genau: Marsha P. Johnson.

Bei den Stonewall-Unruhen widersetzte sich erstmals eine größere Gruppe Homosexueller der Verhaftung, weshalb die Vorfälle als Wendepunkt im Kampf um Gleichbehandlung und Anerkennung Homosexueller eingingen. Johnson hatte daran einen großen Anteil.

Marsha P. Johnson wurde am 24. August 1945 in New Jersey geboren und hieß ursprünglich Malcolm Michaels. Es ist unklar, wofür das „P.“ in ihrem Namen steht. Wurde Johnson darauf angesprochen, antwortete sie stets mit: „Pay it no mind“ („Beachte es gar nicht“), auch um die häufige Thematisierung ihrer geschlechtlichen Identität ins Lächerliche zu ziehen.

Google Doodle am 30. Juni: bunt und exzentrisch – wie Marsha P. Johnson

Die Dragqueen trug gerne exzentrische, bunte Kleidung. Entsprechend ist auch das Google Doogle zu ihren Ehren gehalten.

Am 6. Juli 1992 wurde Johnson tot im Hudson River in New York aufgefunden. Die Polizei stufte ihren Tod als Suizid ein, was von Freunde und Bekannten jedoch stets bezweifelt wurde. Im Jahr 2002 wurde die Einstufung rückgängig gemacht – ihr Tod gilt seither als „ungeklärt“.

Die berühmten Google Doodles hingegen gibt es erst seit 1998. Larry Page und Sergey Brin, die Google-Gründer, veränderten das Logo, um der Welt zu zeigen, dass sie beim „Burning Man“-Festival anwesend waren.

Doodles aus der jüngeren Vergangenheit waren unter anderem Schriftstellerin Tomris Uyar, Bienen oder Illustrator Sir John Tenniel gewidmet. Eine Übersicht aller Google Doodles gibt es hier.