Mann wird von seinem Hund abgeleckt und stirbt nur wenige Tage später

Es ist der Albtraum für alle Hundebesitzer: In Bremen ist ein Mann mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus gekommen – und dort Tage später gestorben.
Hund leckt Mann ab
Foto: Agnes Kantaruk/Shutterstock.com (Symbolbild)
Foto: Agnes Kantaruk/Shutterstock.com (Symbolbild)

Es ist der Albtraum für alle Hundebesitzer: In Bremen ist ein Mann mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus gekommen – und dort nur wenige Tage später gestorben. Der Grund? Er wurde zuvor von seinem Hund abgeleckt.

Für Hundeliebhaber ist es nichts Neues: Ihre Haustiere lecken sie gerne mal ab, zeigen so ihre Zuneigung und Freude. Dass solch gut gemeinte Liebesbekundungen aber auch mit dem Tod enden können, ist neu. Entsprechend haben Mediziner jetzt im Fachmagazin „European Journal of Case Reports in Internal Medicine“ einen Bericht veröffentlicht, der den Fall aus Bremen behandelt.

Demnach ist ein 63 Jahre alter, zuvor gesunder Mann, mit Fieber, Atemnot und kleineren Hauteinblutungen an Gesicht und Armen ins „Rotes Kreuz Krankenhaus“ in der Hansestadt gekommen und wurde dort sofort auf der Intensivstation behandelt. Eine Blut-Untersuchung führte dann zu einer erschütternden Diagnose.

Die Ärzte stellten einen Nierenschaden, eine Leberfunktionsstörung sowie eine schwere Blutvergiftung fest. Zurückzuführen waren die schwerwiegenden Erkrankungen auf die Bakterien-Art „Capnocytophaga canimorsus“. Diese kommen in den Mäulern von Hunden wie auch Katzen vor und sind für die Tiere völlig ungefährlich.

Bei Menschen hingegen können die Bakterien in seltenen Fällen zu Infektionen führen. Bislang war das allerdings nur dann der Fall, wenn ein Mensch gebissen wurde. Ein bloßes Ablecken schien hingegen nicht auszureichen, um sich zu infizieren. Besonders auffällig: Die Ärzte konnten bei dem 63-Jährigen auch keine offenen Wunden feststellen, durch die der Erreger hätte übertragen werden können. Auch sein Immunsystem war vor Ausbruch der Infektion nicht geschwächt.

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Der Zustand des Mannes verschlechterte sich dann in den nächsten 30 Stunden rapide. Er erlitt zunächst einen Herzstillstand, konnte jedoch reanimiert werden. Anschließend wurde er maschinell beatmet. In der Folge schlugen jedoch alle weiteren Behandlungen nicht an. Der Mann erlitt einen Milzinfarkt, bei dem es zum Verschluss einer der wichtigsten Schlagadern in der Bauchhöhle kommt und erlitt schwere Hirnschäden.

In einer gemeinsamen Entscheidung mit den Angehörigen wurde dann schließlich entschieden, die Behandlung nicht fortzusetzen. Der Mann starb nach 16 Tagen im Krankenhaus.

Aber was bedeutet das nun für alle Hundebesitzer? Die Ärzte raten dazu, dass Tierhalter bei grippeähnlichen Symptomen, die über eine einfache Virusinfektion hinausgehen, dringend ärztlichen Rat einholen sollten. Ebenso sollten sie unbedingt mitteilen, dass sie ein Haustier haben. Die behandelnden Ärzte selbst sollten zudem in Erwägung ziehen, dass sich der Patient mit Capnocytophaga canimorsus infiziert hat. Nur dann könne rechtzeitig Antibiotika verschrieben und Schlimmeres verhindert werden.