Mann täuschte 2000 Tumore vor und muss nun für zwei Jahre in Haft

Ein Spanier, der 2000 Tumore vortäuschte und damit Spenden in Höhe von 264.780 Euro erschlich, muss für zwei Jahre ins Gefängnis.
Spanier täuschte 2000 Tumore vor
Foto: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa
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Ein Spanier, der 2000 Tumore vortäuschte und damit Spenden in Höhe von 264.780 Euro erschlich, muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Darauf einigten sich am Montag sein Verteidiger und die Staatsanwaltschaft vor Gericht in Madrid, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete.

Zuvor hatte er gestanden, die Vorwürfe der Anklage seien zutreffend. Der 50-Jährige, der tatsächlich an einer seltenen Erbkrankheit leidet, die nicht bösartige Tumore auslösen kann, hatte jahrelang im Fernsehen, im Internet und bei öffentlichen Veranstaltungen behauptet, er habe bis zu 2000 Tumore und werde womöglich bald sterben.

Der Mann gründete sogar eine gemeinnützige Gesellschaft für die Erforschung seiner Krankheit, dem sogenannten Cowden Syndrom, und ernannte sich selbst zu deren Präsidenten. Auch ein Buch über ihn wurde veröffentlicht.

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Für eine Behandlung in den USA seiner seltenen Krankheit brauche er dringend Geld, beteuerte er immer wieder bei Fernsehauftritten und in sozialen Medien. Viele Menschen hatten Mitleid mit dem Simulanten, der mit seiner Glatze wie ein Patient in Chemotherapie wirkte, und spendeten Geld, darunter auch Prominente aus Kultur und Sport. Tatsächlich wurde er gratis in einem Krankenhaus in der Nähe seines Wohnortes in Valencia behandelt und sein Leben war nie in Gefahr, schrieb Europa Press.

Medienberichten zufolge reiste er tatsächlich öfter in die USA, begab sich dort jedoch nur einmal in eine Gratisbehandlung. Ein anderes mal reiste er demnach mit einem Kreuzschiff an. Ansonsten habe er das eingesammelte Geld für Luxusgüter ausgegeben.

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2017 flog der Betrug schließlich auf, und der angeblich Todkranke wurde festgenommen. Auch seine damalige Freundin ist angeklagt, an dem Betrug beteiligt gewesen sein. Deren Anwalt betonte aber, sie habe ihrem Freund geglaubt, dass er todkrank sei, und ihm im guten Glauben geholfen.

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dpa