Mann hat 505 Tage Corona – dann stirbt er

Die längste bekannte Corona-Infektion: Nach 505 Tagen ist ein britischer Patient gestorben.
Corona-Intensivstation Pflegerin
Eine Intensiv-Pflegerin versorgt einen schwer an Corona erkrankten Patienten auf der Intensivstation des Klinikums in Fulda. Foto: Boris Roessler/dpa
Corona-Intensivstation Pflegerin
Eine Intensiv-Pflegerin versorgt einen schwer an Corona erkrankten Patienten auf der Intensivstation des Klinikums in Fulda. Foto: Boris Roessler/dpa

Nach 505 Tagen mit einer Corona-Infektion ist ein britischer Patient gestorben. Das teilten Forscher des King’s College London und des Guy’s and St Thomas‘ NHS Foundation Trust mit.

Die betreffende Person habe unter einer Immunschwäche gelitten und nahm an einer Studie teil, die Aufschluss darüber geben sollte, wie sich das Virus bei langfristig Erkrankten verändert. Die Wissenschaftler fanden dabei Hinweise darauf, dass in immungeschwächten Patienten neue Virusvarianten entstehen können, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Die Ergebnisse sollen bei einem internationalen Kongress in Lissabon an diesem Wochenende vorgestellt werden.

In Menschen mit funktionierendem Immunsystem dauert eine Coronavirus-Infektion nach Angaben der Forscher in der Regel ein bis zwei Wochen. Auch wenn das Virus noch bis zu 90 Tage per PCR-Test nachgewiesen werden kann, ist es nicht mehr in der Lage, sich zu replizieren. Bei stark immungeschwächten Personen ist das anders, hier können aktive Infektionen lange andauern.

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Im Rahmen der Studie wurden neun Covid-19-Patienten beobachtet, die aufgrund von anderen Erkrankungen oder Therapien ein geschwächtes Immunsystem hatten. Im Schnitt waren sie 73 Tage lang infiziert. Bei zwei Patienten dauerte die Infektion länger als ein Jahr an.

„Regelmäßige Proben und genetische Analysen des Virus zeigten, dass fünf der neun Patienten mindestens eine Mutation entwickelten, die in als besorgniserregend eingestuften Varianten vorkamen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Bei einem Patienten seien zehn Mutationen festgestellt worden, die einzeln in besorgniserregenden Varianten wie Alpha, Gamma oder Omikron auftreten.

„Das erbringt den Beweis, dass Mutationen, die in besorgniserregenden Varianten vorkommen, in immungeschwächten Patienten vorkommen und stützt die Vorstellung, dass neue Varianten der Viren in immungeschwächten Personen entstehen könnten“, sagte Luke Blagdon Snell vom Guy’s and St Thomas‘ NHS Foundation Trust.

Es sei aber wichtig zu betonen, dass keiner der in der Studie beobachteten Patienten eine Virus-Variante entwickelt habe, die zu einer der weit verbreiteten besorgniserregenden Varianten geworden sei, so Snell weiter. Unklar sei auch, ob die Varianten Alpha, Delta und Omikron auf diese Weise entstanden seien.

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dpa