Mallorca: Illegale Partys zu Sant Antoni und Sant Sebastia bereiten Sorgen

Im Januar geht es auf Mallorca heiß her: die Festlichkeiten zum Sant Antoni und Sant Sebastia gehören zu den Highlights zum Start ins neue Jahr. Nach der erneuten Absage der Kult-Feste feiern viele Mallorquiner nun illegal. Sorgen bereitet den Behörden aktuell das Sant-Sebastià-Fest am Donnerstag (20. Januar) in der Hauptstadt La Palma.
Mallorca Palma Party Strand
Foto: Clara Margais/dpa
Foto: Clara Margais/dpa

Illegale Partys und Massenansammlungen auf Mallorca im Rahmen der Januar-Volksfeste bereiten den Behörden der spanischen Ferieninsel angesichts der weiter steigenden Corona-Zahlen große Sorgen. Man befürchte, dass diese Ausgelassenheit das Erreichen des Höhepunkts der neuen Pandemie-Welle verzögern könnte, warnte am Montag in Palma die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez.

Das, was man am Wochenende zum Beispiel in der Gemeinde Sa Pobla im Norden der Insel gesehen habe, könne sich am Donnerstag in Palma, der Hauptstadt Mallorcas, im Rahmen des Sant-Sebastia-Festes in noch größerem Umfang wiederholen, sagte Gomez. Neben anderen Maßnahmen habe man die Zwangsschließung von vier Lokalen angeordnet, die sich nicht an das vorgeschriebene Limit der Gäste-Zahl gehalten hätten.

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Illegale Party auf dem Dorfplatz von Sa Pobla

Obwohl es auf Mallorca derzeit kaum Touristen aus Deutschland, Großbritannien und anderen Ländern gibt, macht die Mittelmeer-Insel ihrem Ruf der Party-Hochburg auch dieser Tage alle Ehre: Auf dem Dorfplatz von Sa Pobla versammelten sich am Sonntagabend zahlreiche vorwiegend jüngere Menschen, um am Vorabend des Sant-Antoni-Festes dichtgedrängt zu feiern, zu singen und unter anderem auch Alkohol zu trinken. An die aktuell auch im Freien landesweit geltende Maskenpflicht hielten sich nur wenige Teilnehmer, wie die „Mallorca Zeitung“ und andere Regionalmedien berichteten. „Es herrschte wildes Chaos“, titelte „Ultima Hora“. Die Polizei schritt nicht ein.

Die Feierlichkeiten der Januar-Feste Sant Antoni und Sant Sebastia – unter anderem mit Konzerten und Feuerwerk – waren wegen Corona zwar offiziell abgesagt worden. Die Menschen verabredeten sich aber in Sa Pobla und anderen Ortschaften den Berichten zufolge über soziale Netzwerke. Ministerin Gomez räumte ein, die meisten Menschen seien „nach dem zweijährigen Kampf“ der Corona-Restriktionen überdrüssig.

Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln wurden zuletzt 1218 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert, landesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien bei 1654. Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert am Montag 528.

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dpa