Majestätsbeleidigung! König schmeißt YouTuber vier Jahre ins Gefängnis

Meinungsfreiheit adé! Der marokkanische Youtuber Mohammed Bekkaki soll wegen Majestätsbeleidigung für vier Jahre ins Gefängnis.
Youtuber Mohammed Bekkaki
Foto: AP/Mosa'ab Elshamy
Foto: AP/Mosa'ab Elshamy

Der marokkanische Youtuber Mohammed Bekkaki soll wegen Majestätsbeleidigung für vier Jahre ins Gefängnis.

Ein Gericht in Settat verhängte die Haftstrafe am Donnerstag für ein Video, in dem Bekkaki im November König Mohammed VI. kritisiert und seine Landsleute als Esel bezeichnet hatte. Kritik am König gilt in Marokko als Straftat.

Ebenfalls am Donnerstag wurde der Journalist Omar Radi festgenommen, weil er vor sechs Monaten einen Richter in einem Tweet beleidigt haben soll. Ein Gericht in Casablanca habe ihm eine Freilassung auf Kaution bis zur nächsten Anhörung verweigert, sagte der Aktivist Khalid El-Bekkari.

Radi drohen ein Jahr Gefängnis und 500 Euro Geldstrafe. Er hatte Höchststrafen gegen die Anführer von Massendemonstrationen in der Rif-Region kritisiert.

Die marokkanische Verfassung garantiert zwar die Meinungsfreiheit, die Behörden vertreten jedoch die Ansicht, manche Nutzer Sozialer Medien überschritten die dafür gesetzten Grenzen – bisweilen auch, um persönliche Vorteile zu erreichen. Menschenrechtler sehen darin dagegen den Versuch, ungelöste Probleme unter den Teppich zu kehren.

dpa