Kult-Eistee Nestea vom Markt genommen – auch diese bekannten Produkte gibt es nicht mehr zu kaufen

Ein Schock für viele Fans von "Nestea": Der beliebte Eistee verschwindet aus den Regalen der Supermärkte. Von welchen weiteren Kult-Marken wir in den letzten Jahren noch trennen mussten, erfahrt ihr hier.
Foto: Shutterstock.com / Elena Veselova
Foto: Shutterstock.com / Elena Veselova

Der beliebten Eistee-Marke Nestea geht es an den Kragen: Der Lebensmittelgigant Nestlé will das Kult-Getränk aus den Regalen nehmen. Nestea ist dabei nicht die erste Marke, die dem Wandel der Zeit unterliegt. Immer mehr Getränke, Snacks und Süßigkeiten aus den 90ern und frühen 2000ern verschwinden aus den Supermärkten.

Wir lassen die Nostalgie aufleben und zeigen euch, von welchen Marken wir uns in der Vergangenheit bereits trennen mussten.

Kult-Getränk von Nestea: Warum gibt es Nestea Eistee nicht mehr?

Ein herber Schlag für die Fans von Nestea: Wie mehrere Medien unter Berufung auf die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichten, gab Hersteller Nestlé Mitte März bekannt, dass der Verkauf des beliebten Drinks gestoppt werde. „Der Vertrag mit unserem bisherigen Vertriebspartner ist zu einem Ende gekommen“, hieß es demnach vom Konzern. Wer noch einmal in den Genuss des Getränks kommen möchte, hat noch bis Ende März die Gelegenheit. Danach verschwindet der Bestand aus den Supermarktregalen.

Als Grund für den Verkaufsstopp gibt Nestlé einen Strategiewechsel an. Der extrem zuckerhaltige Eistee stehe demnach schon länger auf dem Prüfstand. Auch die Beleibtheit der Marke soll in den letzten Jahren abgenommen haben. 2017 gehörte Nestea mit einem zweistelligen Marktanteil noch zum Marktführer unter den Eistees, musste aber zuletzt vor dem Erfolg von Marken wie Fuze Tea von Coca-Cola oder Eisteekreationen von Rappern und Influencern zurückstecken. Zuletzt habe der Umsatzmarktanteil von Nestea nur noch 1,7 Prozent gelegen.

Weiteres Kult-Getränk fehlt: Warum gibt es keinen Punica-Saft mehr?

Die süßen Säfte prägten die Kindheit und Jugend vieler Menschen. Die Werbespots aus den 1980er- und 1990er-Jahren genießen heute dank vieler prominenter Auftritte Kultstatus. Mittlerweile sucht man eine Flasche Punica jedoch vergebens in den Supermärkten.

Wie der US-Konzern PepsiCo Mitte Februar 2023 mitteilte, verschwindet der beliebte Saft nun endgültig von der Ladenfläche. Bereits im September 2022 fiel die Entscheidung, die Produktion des Getränks einzustellen. „Nach der Überprüfung der strategischen Prioritäten des Unternehmens“ habe das Gemeinschaftsunternehmen des Finanzinvestors und PepsiCo „die schwierige Entscheidung getroffen, die Marke vollständig vom Markt zu nehmen“, erklärte der Konzern t-online.

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Fast 45 Jahre lang gab es Punica auf dem hiesigen Markt zu kaufen. Auf der deutschen Internetseite des Fruchtsafts bedankt man sich für die jahrelange Treue der Kunden. Ein Comeback ist vorerst nicht geplant.

Auch dieses beliebte Produkt ist weg vom Markt: Wrigley’s Kaugummis

Aus dem Kassenbereich waren Wrigley’s Kaugummis kaum wegzudenken. Doch das ist nun Geschichte. Wie Hersteller Mars Anfang März mitteilte, werden die Kaugummis aus dem Handel genommen. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Produktion eingestellt. Als Begründung wurden rückläufige Entwicklungen genannt. Die Kaugummis verkauften sich also nicht mehr gut genug.

Nicht mehr zu bekommen: Lila-Pause-Schokoriegel

1986 brachte Milka den beliebten Schokoriegel auf den deutschen Markt. Der Werbeslogan „Die schönsten Pausen sind lila“ wurde schnell zu einem Hit. Doch der Erfolg war vergänglich. 20 Jahre nach seiner Einführung nahm die Beleibtheit der Lila Pause ab. Hersteller Milka sah sich gezwungen, die Produktion des Snacks einzustellen.

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2011 konnte der Riegel jedoch ein kleines Comeback feiern und kehre in den Sorten „Caramel“, „Erdbeer-Joghurt“ und „Nougat-Creme“ zurück in die Regale. Großer Erfolg blieb allerdings aus und so verschwand der kultige Snack 2017 erneut von der Verkaufsfläche.

Auch dieses Produkt ist vom Markt verschwunden: Gala-Kaffee

2022 gab Hersteller Tchibo, der die Marke 1997 übernommen hatte, bekannt, dass die populäre Marke eingestellt und durch Eduscho-Kaffee ersetzt wird. Als Grund wurde hier das Image des Kaffees genannt. „Durch Gespräche mit den Kunden haben wir gelernt, dass die fast 100-jährige Tradition von Eduscho attraktiver ist als ein reiner Gala-Auftritt“, begründete Tchibo seinen Schritt der „LZ“.

Besonders ärgerlich: Mit dem Abschied des Kult-Kaffees folgte auch eine Preiserhöhung des Nachfolgerprodukts. Wie die „LZ“ schreibt, kostete ein Pfund Eduscho-Kaffee nach der Einstellung 6,99 Euro – 50 Cent mehr als noch für Gala.

Kein Frufoo-Fruchtquark mehr im Supermarkt

In den 90ern und frühen 2000ern gehörte der Frufoo-Fruchtquark zum Standardsortiment jedes Supermarkts. 2004 musste die Quarkspeise jedoch wegen zu geringer Nachfrage eingestellt werden. Fans machten dem Hersteller Onken daraufhin jahrelang Druck, weswegen Frufoo 2019 zurück in die Kühlregale kehrte. Viele waren von dem Comeback allerdings maßlos enttäuscht: Der Fruchtquark schmecke nicht mehr so wie früher, hieß es. Der neue Frufoo floppte und musste daher erneut eingestampft werden.

Nicht mehr im Supermarkt-Sortiment: Vittel-Mineralwasser

Über 50 Jahre lang pumpte Nestlé die Grundwasservorräte der gleichnamigen französischen Kleinstadt ab und verkauft es abgefüllt in Plastikflaschen teuer in Europa weiter. Auch hierzulande war das stille Wasser sehr beliebt. 2022 verkündete der Konzern jedoch, dass der Vertrieb für Vittel-Wasser in Deutschland und Österreich eingestellt werde.

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Für seine Praktiken in der französischen Kleinstadt stand der Lebensmittelriese bereits in der Kritik. So sei der Grundwasserspiegel der Stadt Vittel in den vergangenen 30 Jahren jährlich um 30 Zentimeter gesunken. Ein Grund für den Verkaufsstopp des Wassers sei dies jedoch nicht gewesen. Laut Nestlé war dieser rein ökonomischer und strategischer Natur.

Kaum noch zu bekommen: Apollinaris-Wasser

Ein weiteres Wasser, von dem wir uns über die Jahre verabschieden mussten ist Apollinaris. Die Wasser-Marke mit dem markanten roten Dreieck wurde 2006 von Coca-Cola aufgekauft. Schon 2013 gab der Konzern dann bekannt, dass der Vertrieb des Wassers eingestellt wird. Seit 2021 finden sich lediglich in der Gastronomie Flaschen von Apollinaris wieder.