Kriminalbeamter verrät, was er am „Tatort“ unrealistisch findet

Auch nach 50 Jahren „Tatort“ zeigt das Fernsehen aus Sicht der Praktiker einige Seiten der Polizeiarbeit überhaupt nicht.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
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Auch nach 50 Jahren „Tatort“ zeigt das Fernsehen aus Sicht der Praktiker einige Seiten der Polizeiarbeit überhaupt nicht.

„Was mir bei den „Tatorten“ auffällt: Da schreibt nie jemand was“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bunds Deutscher Kriminalbeamter, Dirk Peglow, der Deutschen Presse-Agentur. Das sei auch nicht sehr spannend für Zuschauer, aber ein wesentlicher Teil polizeilicher Arbeit.

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„Wir sitzen sehr viel an unseren Rechnern und schreiben Vermerke. Alles muss in eine Akte eingehen.“ Ein weiterer Punkt, der von der Realität abweiche: Die TV-Kommissare tragen am Tatort selten Spurensicherungsanzüge.

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Die wesentlichen Komponenten kriminalpolizeilicher Arbeit wie die Tatortarbeit, Vernehmungen und auch Festnahmen würden aber in vielen „Tatort“-Filmen dargestellt, sagte Peglow – aber so, dass alles in 90 Minuten passt. „Grundsätzlich ist es eine Krimiserie, die darauf ausgelegt ist, in 90 Minuten ein komplettes Ermittlungsverfahren zu zeigen. Da kann man Polizeiarbeit nicht realistisch darstellen.“

dpa