Ihr zweijähriger Sohn braucht dringend eine Herz-OP. Doch statt die Ärzte ihre Arbeit verrichten zu lassen, stellen sich die Eltern quer: Sie wollen, dass nur Blut von Ungeimpften zur Transfusion verwendet wird. Das Blut von geimpften Menschen lehnen sie ab.
Wie die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet, hat sich die Familie nun auf eigene Faust auf die Suche nach einem passenden Spender gemacht – und zwar dort, wo sich online vor allem Impfgegner tummeln. In einem Aufruf, den die Zeitung zitiert, heißt es: „Dringend. Für eine heikle Operation wird das Blut von Ungeimpften benötigt.“ Auf ungläubige Nachfragen antworteten die Eltern: „Leider ist es eine ernste Angelegenheit. Wir sind im Rechtsstreit, aber wenn das Krankenhaus sein Okay gibt, werden viele Freiwillige benötigt, die dazu bereit sind, sich zum Transfusionszentrum zu begeben.“
Rechtsstreit? Ja, richtig gelesen. Denn weil die Eltern des Zweijährigen, wie viele Impfgegner auch, glauben, durch eine Bluttransfusion würde der Impfstoff auf den Empfänger übertragen, wollten sie die Zustimmung für eine solche Transfusion nicht unterschreiben. Das Krankenhauses habe sich zwar bemüht, sie vom Gegenteil zu überzeugen, und ihnen aufgezeigt, dass es strenge Protokolle in solchen Fällen gebe, ein Umdenken habe es aber nicht gegeben. Im Gegenteil: Der Fall landete vor Gericht.
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Nur Blut von Ungeimpften für Herz-OP? Gericht fällt Urteil
Seit Ende Januar läuft der Streit zwischen den Impfgegner-Eltern und der Klinik bereits. Am Dienstag hat das Gericht in Modena nun ein Urteil gefällt. Die Entscheidung: Das Krankenhaus könne nicht von den Eltern angewiesen werden, Blut von ungeimpften Menschen bereitzustellen. Das verwendete Blut garantiere, „unabhängig von seiner Herkunft“, absolute Sicherheit, „wodurch jeder Einwand der Eltern überwunden werden kann.
Allerdings: Schon vorab hatten die Eltern erklärt, auch ohne Zustimmung des Gerichts andere Wege finden zu wollen, eine Transfusion mit dem Blut von Ungeimpften durchzuführen. Es bleibt also unklar, ob, und wenn ja, in welcher Form der kleine Junge am Herzen operiert wird.
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