
Jens Lehmann war früher einmal ein Weltklasse-Torhüter. Der 51 Jahre alte Essener, der jahrelang das Tor von Klubs wie dem FC Arsenal aus London, dem FC Schalke aus Gelsenkirchen oder Borussia Dortmund hütete, fiel am Samstag jedoch nicht durch sportliche Höchstleistungen, sondern durch einen kontroversen Corona-Tweet auf.
Nach großer Aufregung und einem regelrechten Shitstorm im Sozialen Netzwerk löschte Lehmann seinen Tweet und ersetzte ihn durch einen neuen. Doch der Reihe nach. Hier ist zunächst einmal der umstrittene und mittlerweile gelöschte Tweet Lehmanns:

Lehmanns Tweet war in englischer Sprache verfasst. Übersetzt hieß es dort: „In Deutschland hatten wir 2017 wegen einer aggressiven Grippe 23.000 Tote zu beklagen. Niemand hat das überhaupt zur Kenntnis genommen. Nun werden wir bald die gleiche Todesrate von 0,028% unserer Bevölkerung zu beklagen haben. Bleiben Sie sicher und positiv und haben Sie ein schönes Weihnachtsfest 2020.“
Der Vergleich zwischen der Grippe und dem Coronavirus kam auf Twitter nicht besonders gut an. Zahlreiche Menschen äußerten sich kritisch gegenüber Lehmanns gewählten Vergleich und dem ehemaligen Weltklasse-Torhüter im allgemeinen.
„11Freunde“-Chefredakteur Philipp Köster gehörte zu den Kritikern. Er schrieb: „Dass sich bei Jens Lehmann auf unschöne Weise Dummheit mit Geltungsbedürfnis vermischt, ist ja nix Neues. Fragt sich nur, ob man dem soviel Beachtung schenken muss.“ – und erntete damit viel Applaus.
Doch auch andere Prominente wie beispielsweie Micky Beisenherz äußerten sich zu Lehmanns Tweet:
Am Sonntag dann löschte Lehmann, der seit kurzem im Aufsichtsrat von Bundesligist Hertha BSC sitzt, erst den alten Tweet, um dann einen neuen Tweet zu dem Thema zu posten. Der neue Text ist deutlich unverfänglicher:
„Wir müssen die Alten und die Risikogruppen besser schützen, damit die Zahlen nicht weiter steigen“, schrieb er am Sonntag. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Lehmann während der Corona-Pandemie mit seinen Äußerungen für Wirbel gesorgt hatte.
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Lehmann hatte schon im März die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung in Frage gestellt. „Was ist, wenn wir mehr Schaden mit dem Schließen von allem anrichten? Ist es besser, zu Hause zu bleiben, gegen etwas unter Quarantäne gestellt zu werden, das wir in den vergangenen Jahren nicht messen konnten, den Job jetzt zu verlieren oder ein erfolgreiches Unternehmen?“, schrieb er damals. „Wird es mehr Menschen geben, die wegen großer finanzieller Probleme krank werden als durch das Virus? Wer kann das beantworten?“, fragte er damals auch auf Twitter.
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