Heftiger Erdrutsch in Japan – 20 Menschen vermisst

Es sind Bilder wie bei einem Tsunami: Eine enorme Schlammlawine reißt in Japan Häuser mit sich. Mehrere Menschen werden vermisst. Das Inselreich wird immer häufiger von heftigen Regenfällen heimgesucht.
Erdrutsch in Japan
Foto: Naoya Osato/Kyodo News/AP/dpa
Foto: Naoya Osato/Kyodo News/AP/dpa

Eine enorme Schlammlawine infolge sintflutartiger Regenfälle hat in Japan mehrere Wohnhäuser mit sich gerissen.

Das Schicksal von rund 20 Menschen war zunächst ungewiss, wie japanische Medien am Samstag aus dem für seine heißen Onsen-Bäder berühmten Küstenort Atami in der südwestlich von Tokio gelegenen Präfektur Shizuoka berichteten. Zwei Opfer des Unglücks wurden mit „Herz- und Atemstillstand“ aufgefunden, wie es hieß. Das ist eine in Japan übliche Formulierung, bevor der Tod von Menschen amtlich bestätigt wird.

Rettungskräfte suchten unterdessen nach weiteren Vermissten. Die Behörden gaben die höchste Warnstufe aus und riefen rund 25.000 Haushalte auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das Militär wurde um Unterstützung gebeten. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.

Japan Mudslide

Foto: Naoya Osato/Kyodo News via AP

Im japanischen Fernsehen war zu sehen, wie eine massive schwarze Schlammwelle plötzlich von einem Abhang durch mehrere Häuser bricht und alles mit sich reißt. Für einen Moment fühlte man sich fast an einen Tsunami erinnert. Auch an anderen Orten entlang der Pazifikküste wurden Bewohner gewarnt, sich vor anschwellenden Flüssen, Überflutungen und möglichen Erdrutschen in Sicherheit zu bringen.

Die heftigen Niederschläge führten auch zu Unterbrechung im Bahnverkehr. Der Betrieb von Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszügen zwischen Tokio und Shin-Osaka wurde für kurze Zeit unterbrochen.

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Im Zuge der globalen Klimaerwärmung verzeichnet Japan immer mehr starke Regenfälle, wodurch es auch immer öfter zu Erdrutschen kommt. In den zurückliegenden zehn Jahren gingen nach amtlichen Angaben jährlich im Schnitt fast 1500 Erdrutsche in dem bergigen Inselreich ab – das sind fast doppelt so viele wie in den zehn Jahren zuvor.

dpa