Ist das Kunst? Banane wird für 120.000 Dollar verkauft und dann einfach aufgegessen

Ein Performance-Künstler hat bei der Kunstmesse Art Basel in Miami ein Ausstellungsstück im Wert von 120.000 Dollar aufgegessen. Es war eine Banane.
Maurizio Cattelan Banane Art Basel Miami 2019
Foto: Cindy Ord/Getty Images/AFP
Foto: Cindy Ord/Getty Images/AFP

Ein Performance-Künstler hat bei der Kunstmesse Art Basel in Miami ein Ausstellungsstück im Wert von 120.000 Dollar (rund 108.000 Euro) aufgegessen.

David Datuna nahm am Samstag eine an der Wand befestigte Banane – ein Kunstwerk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan – ab und biss mit den Worten hinein: „Kunst-Performance… hungriger Künstler.“ Als er die Banane verzehrt hatte, fügte er an: „Danke, sehr gut.“

Das Kunstwerk „Comedian“ war bereits vor dem Vorfall für 120.000 Euro an einen französischen Sammler verkauft worden. Ausstellungsbesucher reagierten erheitert auf Datunas Performance – ein Sprecher der Galerie Perrotin konnte der Aktion hingegen wenig abgewinnen. Datuna habe dem Objektraum „viel Spannung und Aufmerksamkeit“ bereitet, sagte der Sprecher Lucien Terras der Zeitung „Miami Herald“. „Und wir haben nichts für Spektakel übrig“, fügte er hinzu.

Zugleich wies Terras Sorgen zurück, das Kunstwerk könne unwiederbringlich zerstört worden sein: „Er hat das Kunstwerk nicht zerstört. Die Banane ist die Idee“, betonte er. Der französische Sammler habe ein Authentizitätszertifikat für die Rechte an der Idee gekauft – die Banane selbst könne also jederzeit ausgetauscht werden.

Bereits 15 Minuten nach Datunas Aktion klebte eine neue Banane an der Wand von Cattelans Ausstellungsraum. Das bislang bekannteste Werk des italienischen Künstlers war die „America“, eine Plastik aus 18-karätigem Gold in Form einer Toilette, die er US-Präsident Donald Trump als Leihgabe angeboten hatte. In die Schlagzeilen geriet das voll funktionsfähige WC mit einem Schätzwert von fünf bis sechs Millionen Dollar erst wieder im September, als es aus dem Blenheim Palace in Großbritannien, dem Geburtsort Winston Churchills, gestohlen wurde.

AFP