In fünf Sprachen: 14-Jähriger koordinierte Thailand-Helfer

Das Schicksal der zwölf aus einer Höhle in Thailand geretteten jungen Fußballspieler und ihres Trainers bewegt die Welt. Noch kümmern sich Ärzte um das Team.
Foto: Screenshot
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Das Schicksal der zwölf aus einer Höhle in Thailand geretteten jungen Fußballspieler und ihres Trainers bewegt die Welt. Noch kümmern sich Ärzte um das Team. Immer klarer wird unterdessen: Die Sache war wohl noch brenzliger als gedacht. Und es gibt viele Helden.

Einer von ihnen ist der 14-jährige Adul Sam-on. Der Junge aus Myanmar spricht diverse Sprachen und war so maßgeblich in die Kommunikation mit den Helfern involviert. Laut eines Berichts der Daily Mail spricht Abdul zudem Thai, Burmesisch, Mandarin und Wa. Vor allem dank ihm, gelang es, die Rettung so erfolgreich zu planen.

Adul’s Englisch-Kenntnisse sind erstaunlich, weil er aus einem Land kommt, in dem weniger als ein Drittel überhaupt Englisch-Kenntnisse vorweisen kann. Er verließ seine Familie für eine bessere Erziehung in Nord-Thailand. Dort, in der Christian Church, besuchen ihn seine Eltern regelmäßig.

Abdul liebt Fußball, aber er besitzt weitere Talente. Klavier und Gitarre spielt er ebenso leidenschaftlich, er gilt aus Musterschüler. Jetzt ist er wohlbehalten aus der Höhle und wurde im Krankenhaus ärztlich versorgt. Bald darf er nach Hause zurück.

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Retter reisen nach Höhlendrama in Thailand ab

Das gilt auch für die Retter der thailändischen Jungfußballer und ihres Trainers, die den Heimweg angetreten haben. Mitglieder der thailändischen Marine, die unter den ersten waren, die in der teilweise gefluteten Höhle tauchten, flogen am Donnerstag zu ihrer Basis in Sattahip und wurden wie Helden begrüßt. Ausländische Helfer, darunter einige der besten Höhlentaucher der Welt, traten ebenfalls ihre Heimreise an.

Behandelnden Ärzten zufolge sind bei den Jungen bislang keine signifikanten Gesundheitsschäden durch die 18-tägigen Gefangenschaft in der Höhle festgestellt worden. Ihr Gesundheitszustand sei normal, wenngleich einige unter leichtem Fieber und leichten Ohrenentzündungen litten, hieß es.

Thailand will Ort der Höhlen-Rettung zu Touristenattraktion machen

Thailand will den Ort der spektakulären Höhlen-Rettung zur Touristenattraktion machen. Die Kommandozentrale der Rettungsteams an der Höhle werde „ein weiteres Highlight in Thailand werden“, sagte Einsatzleiter Narongsak Osottanakorn am Donnerstag. „Touristen werden zu Besuch kommen.“ Es solle ein Museum eingerichtet werden, das die Kleidung und die Ausrüstung der Retter zeige. In der Höhle hatten eine Jugendfußballmannschaft und ihr Trainer 18 Tage festgesessen.

Das Museum dürfte den Helden-Kult befördern, der sich in Thailand um die Retter entwickelt. Die „Bangkok Post“ veröffentlichte am Donnerstag Porträts der Rettungshelfer unter der Überschrift: „Ihr seid Helden.“ Die Zeitung „The Nation“ schrieb von einem „Triumph der weltweiten Kooperation“. Ein US-Filmproduzent hat bereits Interesse an der Verfilmung der Rettungsaktion bekundet.

Am Donnerstag waren noch rund 50 Helfer an der Tham-Luang-Höhle im Einsatz, wie ein Sprecher der Nationalparkverwaltung sagte. Sie bereiteten den Abtransport der Wasserpumpen und anderer Gerätschaften vor. Diese Arbeiten sollten noch bis mindestens Sonntag andauern. Die Höhle durften die Teams wegen abermals gestiegener Wasserpegel am Donnerstag nicht betreten.

Die Kinder und ihr Trainer befanden sich unterdessen weiter auf der Quarantänestation eines Krankenhauses. Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht worden. Neun Tage später wurden sie gefunden, mit Lebensmitteln versorgt, medizinisch betreut und schließlich einer nach dem anderen ins Freie gebracht.

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