Tankstellen-Kassierer (20) erschossen – Streit um Maskenpflicht war Auslöser

In Odar-Oberstein hat ein 49-Jähriger einen 20 Jahre alten Tankstellen-Kassierer erschossen. Auslöser war ein Streit um die Maskenpflicht.
Idar-Oberstein Mord Tankstelle
An dieser Aral-Tankstelle in Idar-Oberstein wurde der 20 Jahre alte Kassierer erschossen. Foto: Christian Schulz/Foto Hosser/dpa
An dieser Aral-Tankstelle in Idar-Oberstein wurde der 20 Jahre alte Kassierer erschossen. Foto: Christian Schulz/Foto Hosser/dpa

Ein Angestellter einer Tankstelle ist in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz von einem mit einer Pistole bewaffneten Mann erschossen worden. Anschließend flüchtete der Täter zu Fuß.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der 49-Jährige am Samstagabend den Verkaufsraum der Tankstelle ohne Maske betreten und zwei Sixpacks Bier auf den Tresen an der Kasse gestellt. Er habe die Maske vergessen, sagte er später. Der Kassierer wies den Mann auf die Maskenpflicht hin – woraufhin der Mann den Ermittlungen nach den Raum verließ und dabei drohend die Hand hob.

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Daraufhin habe er zuhause einen Revolver eingesteckt und sei erneut zur Tankstelle gefahren, um den 20 Jahre alten Verkäufer zu provozieren, berichtete Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann aus der Einlassung des Tatverdächtigen.

Idar-Oberstein: Täter sah „keinen anderen Ausweg“ als Kassierer zu töten

Bei seiner Rückkehr habe er eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen, wieder ein Sixpack Bier genommen und sei zur Kasse gegangen. „Dort setzte er die Mund-Nasen-Bedeckung ab“, sagte Fuhrmann. Der Kassierer habe den Mann erneut auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen: Daraufhin zog der Täter die Waffe und erschoss den 20-Jährigen. Der Verdächtige habe dem Opfer „gezielt von vorne in den Kopf“ geschossen.

Nach seiner Festnahme habe er zum Motiv angegeben, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste. Er habe sich in die Ecke gedrängt gefühlt und „keinen anderen Ausweg gesehen“, als ein Zeichen zu setzen. Das Opfer schien ihm dabei „verantwortlich für die Gesamtsituation, da es die Regeln durchgesetzt habe“.

Die mutmaßliche Tatwaffe, weitere Waffen und Munition seien bei einer Hausdurchsuchung bei dem Tatverdächtigen von der Polizei gefunden und sichergestellt worden. Der Mann habe keine waffenrechtliche Erlaubnis – die Herkunft der Waffen müsse noch weiter aufgeklärt werden. Er wohne in Idar-Oberstein. Weitere Angaben zur Person wollte Fuhrmann zunächst nicht machen. Da liefen noch Ermittlungen, sagte er. Der Haftbefehl erging wegen dringenden Tatverdachts des Mordes aus niedrigen Beweggründen. Der Verdächtige befindet sich nun in Untersuchungshaft in einer Haftanstalt.

dpa