Hurrikan-Saison gestartet: „Beryl“ könnte zurückkommen, „Chris“ wird wohl abziehen

Wetterexperten gehen bislang von einer nicht allzu heftigen Hurrikan-Saison aus. Doch in den vergangenen Tagen sah es plötzlich anders aus.
Foto: AFP
Foto: AFP
Foto: AFP

Wetterexperten in den USA gehen bislang davon aus, dass eine nicht allzu heftige Hurrikan-Saison ansteht. Doch in den vergangenen Tagen haben sich gleich zu Beginn zwei Hurrikans gebildet. Während „Beryl“ inzwischen zum Tropensturm herabgestuft wurde, zieht  „Chris“ wahrscheinlich um die Ost-Küste herum. Im vergangenen Jahr hatte eine Serie dreier schwerer Hurrikans in der Karibik und den USA dreistellige Milliardenschäden angerichtet.

Im Atlantik hatte sich in Hurrikan „Beryl“ der erste Wirbelsturm der Saison gebildet. Das nationale Hurrikan-Zentrum der USA teilte am Freitag vergangener Woche in Miami mit, der Wirbelsturm in der östlichen Karibik mit Windstärken von 130 Stundenkilometern bewege sich von Osten kommend auf die Kleinen Antillen zu. Schon am Tag danach wurde er aber wieder herabgestuft.

Am Sonntag erreichte „Beryl“ die Karibikinsel Dominica. Er zog mit Windgeschwindigkeiten von 75 Kilometern pro Stunde über das Eiland hinweg, das noch stark von Hurrikan „Maria“ im vergangenen Jahr in Mitleidenschaft gezogen ist. In Erwartung des Sturms hatten die Behörden angekündigt, das Wassersystem auf der Insel abzustellen. Das US-Hurrikanzentrum rechnete mit Niederschlagswerten zwischen 50 bis 130 Millimetern.

Verstärkt sich Hurrikan Beryl noch einmal?

„Wir müssen die Situation sehr ernst nehmen“, sagte Dominicas Ministerpräsident Roosevelt Skerrit. Er forderte die Bevölkerung auf, wachsam zu bleiben und eine für die gesamte Insel geltende Ausgangssperre einzuhalten. Im September war Dominica von Wirbelsturm „Maria“, einem Hurrikan der Stärke 5, heimgesucht worden, Dutzende Menschen verloren ihr Leben. Meteorologen sorgten sich vor allem, da einige Gebäudedächer auf der Insel behelfsweise noch immer lediglich mit Schutzplanen abgedeckt waren. Teuerster Sturm der Geschichte weltweit war nach Angaben der Munich Re bislang der Hurrikan Katrina im Jahr 2005, der einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 125 Milliarden Dollar verursachte.

Experten gehen davon aus, dass „Beryl“ eine 50/50-Wahrscheinlichkeit besitzt, sich noch einmal verstärken. Falls ja, besteht die Gefahr, dass er doch noch einmal Schäden anrichten kann.

Bei Hurrikan Chris ist die Vorhersage aktuell leichter. Er reist mit Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h nördlich von Bermuda, für einen Juli-Sturm durchaus gewöhnlich. Er wird aktuell in Kategorie 2 eingsteuft und die Behörden haben eine mittlere Warnstufe für Teile der Ostküste von Charleston bis Virginia Beach herausgegeben. Von dort ist Chris aber noch 300 Meilen entfernt. Sollte alles gutgehen, zieht er in einem Bogen um die Ostküste und verursacht allenfalls hohe Wellen und Windgeschrindigkeiten bis 60 km/h, so US-Wetterexperten.

(Mit dpa-Material)