Heilung durch Stammzellentherapie? Patientin mit Aids in den USA wohl geheilt

In den USA ist es einem Forscherteam wohl gelungen, eine Patientin von HIV zu heilen. Allerdings ist die Methode nicht für jeden möglich.
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Foto: Shutterstock/Room's Studio
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In den USA ist es wohl einem amerikanischen Forscherteam gelungen, HIV bei einer Frau zu heilen. Das berichtet der Sender NBC. Der Schlüssel dabei soll eine bestimmte Stammzellentransplantationsmethode gewesen sein.

Demnach sollen bei einer Patientin aus New York, die zusätzlich an Leukämie erkrankt war, vor vier Jahren eine Haplo-Nabelschnur-Transplantation durchgeführt worden sein. Das bedeutet, dass sie sowohl Stammzellen von einem Blutsverwandten erhalten hat, aber auch Stammzellen aus der Nabelschnur eines Neugeborenen. Solche Stammzellen aus Säuglingen enthalten eine seltene Mutation, die immun gegen HIV macht. Sie unterbindet die Bildung eines Rezeptors bei HI-Viren, die diese wiederum benötigen, um an einer Zelle anzudocken und sich zu reproduzieren.

Ein Problem zuvor war aber, dass das Blut der Nabelschnur nicht genug Zellen für eine entsprechende Krebsbehandlung bei Erwachsenen beinhaltet. Daher wurden aber die Stammzellen des erwachsenen Spenders mit beigefügt, um den Mangel aufzufangen. So konnten die ganzen Vorteile des Nabelschnurbluts genutzt werden: Weniger Komplikationen, es braucht weniger Übereinstimmung mit dem Leukozyten-Antigen und es ist anpassungsfähiger.

Vor einem Jahr beendeten die Ärzte schließlich die Behandlung gegen das HI-Virus. Bis heute sind weder das Virus, noch die Leukämie zurückgekehrt. Allerdings schränkt das Ärzteteam bereits ein, dass diese Art von Behandlung nur für wenige Patienten in Frage kommen. Denn es kommt dabei immer noch auf eine ausreichende Übereinstimmung von Leukozyten-Antigen beim Stammzellenspender an. Außerdem braucht es noch eine seltene genetische Anomalie für die Resistenz gegen HIV, die vor allem bei Menschen aus Nordeuropa auftritt. Allerdings ist sie auch hier nur sehr gering.

So schätzt der Stammzellen-Experte Dr. Koen van Besien gegenüber dem Sender: „Wir schätzen, dass etwa 50 Patienten pro Jahr in den USA von diesem Verfahren profitieren könnten.“

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