Brutales Spritzen-Attentat auf Schülerin war bloß erfunden

Ein Mann hat in Gelsenkirchen einer 13-Jährigen eine unbekannte Substanz in den Körper gespritzt. Er sagte nur "Nummer sechs", bevor er floh.
Mann mit Spritze in der Hand
Foto: Jetsadaphoto/Shutterstock.com
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Die Tat schien unfassbar brutal: Ein Unbekannter spritzt einer Schülerin eine unbekannte Substanz in den Körper und läuft dann davon. Am Tag danach stellt sich heraus: Die 13-Jährige hat sich das Ganze nur ausgedacht und sich die Verletzungen selbst zugefügt.

Die Attacke mit einer Spritze auf eine 13-Jährige in Gelsenkirchen war von der Schülerin nach Angaben der Polizei wohl nur vorgetäuscht. Sie habe sich die Verletzungen selbst zugefügt, teilte die Polizei am Freitag mit.

Dies hätten Untersuchungen eines Rechtsmediziners ergeben. Auch eine Blutuntersuchung sei ohne Befund verlaufen. „Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird die 13-Jährige derzeit erneut befragt“, hieß es weiter in einer Mitteilung. Über das mögliche Motiv der Jugendlichen wurde zunächst nichts bekannt.

Die Schülerin hatte angegeben, am Donnerstagvormittag auf einer Straße von einem Mann mit einem Messer bedroht worden zu sein. Auf einem Parkplatz soll er ihr anschließend mit einer Spritze eine unbekannte Substanz verabreicht haben. In akzentfreiem Deutsch soll er noch „Nummer Sechs“ gesagt haben und dann geflohen sein. Ein Anwohner brachte sie in ein Krankenhaus in der Nähe.

Die Polizei hatte noch am Vormittag keinen Zweifel daran gelassen, dass sie die Schilderungen der Jugendlichen für glaubhaft hält. Eine Ermittlungskommission hatte die Arbeit aufgenommen. Wegen der angeblichen Äußerung des Mannes hat die Polizei in Sorge, dass es noch weitere Opfer gab oder geben könnte.

AFP