Geimpft, genesen, getestet, gefälscht: Airline-Mitarbeiterin lässt Ärztin mit gefälschten Dokumenten auffliegen

Am Flughafen München ist eine 70 Jahre alte Frau mit gefälschten Dokumenten aufgefallen. Die Ärztin hatte sich die Dokumente selbst ausgestellt.
Impfpass
Foto: Sophia Kembowski/dpa
Foto: Sophia Kembowski/dpa

Eigentlich wollte sie nur schnell in die USA fliegen. Doch daraus wurde nichts. Als die 70-Jährige am Check-In ihren Impfpass nach langer Diskussion doch endlich vorzeigte, fielen der Mitarbeiterin der US-Fluglinie Ungereimtheiten auf.

Zum Einen waren sämtliche Details von der Frau selbst ausgefüllt. Schließlich war sie gegen Corona geimpft, zudem genesen, dann noch negativ getestet und zu guter Letzt durfte sie eigentlich gar nicht geimpft werden wegen einer Allergie. Das rief Zweifel bei der Mitarbeiterin hervor, die die Bundespolizei hinzuholte.

Diesen gegenüber gab sich die Seniorin als Ärztin aus und erklärte, sie wisse nicht mehr, welchen Impfstoff sie bekommen habe. Eines aber sei gewiss: Sie sei nicht mit Biontech geimpft worden, weil sie darauf allergisch reagiere.

Bei der Überprüfung der Daten fiel den Beamten aber auf, dass die in Österreich praktizierende Ärztin wohl doch mit Biontech geimpft war. Zudem war die Angabe des Datums der Impfungen in einem englischen Schriftbild mit dem Monat zuerst gefasst, der Stempel aber war aus einer Praxis in Düsseldorf. Diese aber ist bereits seit vier Jahren geschlossen.

Bescheinigungen alle selbst ausgefüllt

Eine Erklärung konnte die Dame nicht liefern. Aber sie zeigte einen selbst durchgeführten und ausgefüllten Antigentest vor sowie eine schriftliche Bescheinigung, dass sie wegen gesundheitlicher Störungen nicht geimpft werden darf. Ebenfalls selbst verfasst.

Um ganz sicher zu gehen, zeigte die 70-Jährige schließlich noch einen Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion mit der „Bildung neutralisierender Antikörper“ gegen das Corona-Virus vom Oktober letzten Jahres vor. Vierfach geschützt also.

Überzeugen konnte das die Polizisten aber alles nicht, weshalb die Frau mit auf die Wache genommen wurde. Dort hüllte sie sich aber in Schweigen auf weitere Nachfragen. Die Beamten zeigten sie wegen des Verdachts der Urkundenfälschung an und nahmen ihr den Impfpass sowie die weiteren vorgezeigten Nachweise ab, bevor die vermutliche Impfbetrügerin die Wache wieder verlassen durften.

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