Nach Festnahme eines Verdächtigen: Polizist rastet aus und würgt Kollegin

In den USA hat ein Polizist mit Gewalt gegen eine Kollegin für Aufsehen gesorgt. Eine Untersuchung läuft, er wurde aber schon versetzt.
Foto: Prath/Shutterstock.com
Die Polizei hat einen Tatort abgesperrt. Foto: Prath/Shutterstock.com
Die Polizei hat einen Tatort abgesperrt. Foto: Prath/Shutterstock.com

Nicht erst seit dem tragischen Tod von George Floyd, der infolge einer Festnahme verstarb, wird in den USA über Polizeigewalt diskutiert. Bislang richtete sich diese vor allem gegen Minderheiten. Nun ist aber ein Fall aufgetaucht, wo ein Polizist auf seine eigene Kollegin losging.

Im US-Bundesstaat Florida wurden Polizisten Mitte November zu einem Lebensmittelladen gerufen, als dort ein Verdächtiger mehrere Personen geschlagen haben soll. Nachdem der Verdächtige bereits festgenommen und ins Auto verfrachtet worden war, wurde es noch mal hektisch.

Plötzlich eskaliert die Situation

Mehrere Beamte versammeln sich schließlich um den Wagen und Sergeant Pullease lässt sich auf eine verbale Auseinandersetzung mit dem Festgenommenen ein. Als ihn seine Kollegin schließlich von dem Auto wegziehen will, eskaliert die Situation kurzzeitig. Pullease rastet völlig aus, dreht sich zu seiner Kollegin, packt ihr an die Kehle, schreit sie an und und drückt sie weg. Das Video wurde „WSVN“ und „local10“ zugespielt.

Hier ist das Video:

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Auch danach kann sich der Beamte nicht recht beruhigen, denn er geht noch mal zum Verdächtigen, redet erst mit ihm, dreht sich danach zu seiner Kollegin um und schreit sie erneut an. Mit dem Vorfall konfrontiert erklärte der ansässige Polizeichef Anthony Rosa daraufhin, dass er das Verhalten seines Untergebenen „ekelhaft“ finde.

„Sobald der Verdächtige im Streifenwagen saß, näherte sich der Vorgesetzte und ließ sich auf eine verbale Auseinandersetzung mit dem Verdächtigen ein, die ich als unangemessen und unprofessionell empfinde“, so der Polizeichef in einer Erklärung. „Dieser Vorgesetzte hat die Begegnung eskalieren lassen, anstatt eine emotional aufgeladene Situation zu deeskalieren.“

„Denke, das Video spricht für sich selbst“

„Ich finde dieses Verhalten widerwärtig und ich denke, das Video spricht für sich selbst“, sagte er noch mal gegenüber WSVN. „Ich halte es für unangemessen und unprofessionell, denn er hat die Situation eskalieren lassen, obwohl eigentlich Ruhe nötig gewesen wäre.“

Dagegen wird die geschädigte Beamtin noch mal ausdrücklich gelobt. „Ich bin sehr stolz auf diese Polizeibeamtin. Sie hat entschlossen gehandelt. Ich kann mir nur vorstellen, wie sie sich fühlen muss. Sie ist eine jüngere Beamtin, und er ist ein sehr erfahrener Sergeant.“ Tatsächlich ist die 28 Jahre alte Polizistin erst seit zweieinhalb Jahren dabei, ihr Kollege hingegen seit 21 Jahren.

Pullease ist erstmal dem Verwaltungsdienst zugewiesen, wie es heißt. Über seine Gewerkschaft lehnte er eine Stellungnahme ab.

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