Familien-Drama in Hanau: Bruder (11) und Schwester (7) in Hochhaus getötet

In einem Hochhaus in Hanau hat die Polizei am Mittwochmorgen ein totes Mädchen gefunden. Ihr schwer verletzter Bruder starb im Krankenhaus.
Hanau Polizei Spurensicherung
Beamte der Spurensicherung arbeiten auf dem Platz vor einem Hochhaus in der Innenstadt von Hanau, vor dem ein schwer verletzter Junge lag. Im Innern wurde ein totes Mädchen gefunden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Beamte der Spurensicherung arbeiten auf dem Platz vor einem Hochhaus in der Innenstadt von Hanau, vor dem ein schwer verletzter Junge lag. Im Innern wurde ein totes Mädchen gefunden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Familien-Drama in Hanau: In einem Hochhaus in der Innenstadt hat die Polizei am Mittwochmorgen ein totes Mädchen (7) gefunden. Vor dem Haus lag auf der Straße ihr schwer verletzter Bruder. Er wurde nach Angaben eines Polizeisprechers in Offenbach in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später starb.

Nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hanau gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Es gebe Anhaltspunkte für einen familiären Hintergrund der Tat, nähere Angaben dazu machte die Sprecherin nicht. Die Ermittler fahndeten zunächst erfolglos nach einem Verdächtigen. Nähere Angaben zu dem Mann und in welchem Verhältnis er zu den toten Kindern stehen könnte, wurden zunächst nicht bekannt.

Passanten hatten am Morgen um 7.25 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem sie vor einem Hochhaus auf dem Boden den schwer verletzten Jungen entdeckt hatten. Beim Eintreffen der Beamten sei der Junge bereits nicht mehr ansprechbar gewesen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Auf dem Balkon einer Wohnung im neunten Stock fanden die Beamten dann das leblose Mädchen. Der Notarzt habe nur noch den Tod feststellen können. Die beiden Kinder sollten noch im Tagesverlauf obduziert werden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Nach ersten Hinweisen dürfte es sich um das siebenjährige Mädchen und den elfjährigen Jungen handeln, die in der Wohnung lebten, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, ihre Identität stand aber noch nicht fest. „Die Ermittler von Staatsanwaltschaft und von Kriminalpolizei gehen von einem Tötungsdelikt aus und konzentrieren sich nun darauf, was sich am Morgen in dem Haus abgespielt hat“, hieß es in der Mitteilung. Auch Nachbarn würden umfassend befragt und Spuren gesichert, so die Sprecherin. Mit Blick auf die noch laufenden Ermittlungen könnten weitere Erkenntnisse vermutlich erst am diesem Donnerstag (12. Mai) veröffentlicht werden, hieß es.

Polizisten sperrten die Straßen rund um das Haus mit Absperrbändern und Streifenwagen ab. Schaulustige standen umher. Auf dem Balkon im neunten Stock standen Ermittler in weißer Schutzkleidung. Die Polizei ließ eine Drohne über dem Haus fliegen, um damit den Tatort aus möglichst vielen Perspektiven zu fotografieren. Vor dem Haus wurden Büsche entfernt.

Das Wohnhaus hat insgesamt elf Stockwerke, im Erdgeschoss sind ein Geschäft und ein Café untergebracht. Hanau liegt rund 20 Kilometer östlich von Frankfurt am Main nahe der Landesgrenze von Hessen zu Bayern.

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dpa