Wer in den vergangenen Wochen durch die Supermärkte ging, musste mal wieder leidvoll erfahren, wie weit es mit der Solidarität hierzulande ist. Nudeln sind kaum noch zu bekommen, die Nachfrage nach Speiseöl hat den Preis für einen Liter ins Unermessliche steigen lassen und Mehl ist äußerst schwierig zu finden.
Doch auch in anderen Ländern nutzen manche Konzerne die gegenwärtige Situation dreist aus und erhöhen ihre Preise. Immer in der Hoffnung, dass der Kunde diese Spielchen mitmachen wird. Was sich ein Supermarkt in den USA aber erlaubt, ist kaum noch in Worte zu fassen.
Der TikToker namens „Overheard“ hat in einem Video aus einem Supermarkt in Los Angeles festgehalten, was ein Hersteller für ein Glas Rahmspinat verlangt. Man mag dem Hersteller zugutehalten, dass es sich hier nicht um 250 Gramm handelt, sondern um einen ganzen Liter bereits vorgekochten Rahmspinat.
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„Wer kauft denn sowas überhaupt?“
Allerdings ist der Preis mit 50 Dollar, umgerechnet ca. 45 Euro, nicht nur ein wenig überdimensioniert, sondern schlicht unverschämt. Denn selbst wenn man sämtliche Preissteigerungen mit einrechnet und das Ganze auf einen Liter hochrechnet, kommt man bei teuren Markenprodukten niemals auf einen Preis, der 45 Euro rechtfertigt.
Für 700 Gramm Rahmspinat bezahlt man hierzulande aktuell 1,99€, auf einen Kilo hochgerechnet also rund 2,70€. Rechnet man noch eine Zwiebel, Gewürze oder den Schuss Milch hinzu, mag man am Ende mit viel Wohlwollen zwischen fünf und zehn Euro auskommen. Aber niemals bei 45 Euro. Ob der Supermarkt tatsächlich Abnehmer für das Glas gefunden hat, ist nicht bekannt.
Die Reaktionen auf den Preis waren deutlich. So schrieb eine Userin: „50 Dollar sind mein wöchentliches Budget für Lebensmittel.“ Ein anderer User nahm es mit Humor und wies darauf hin, dass der TikToker vergessen hatte, den Pfand für das Glas von zwei Dollar mit einzurechnen. Ein weiterer User fragte, wie der Supermarkt sich mit solchen Preisen überhaupt halten könne. „Wer kauft denn sowas überhaupt?“ Wieder jemand anderes fragte, ob der Preis nicht in mexikanischen Pesos angegeben sei.
Wie man es dreht und wendet, die Entrüstung bei den Leuten ist angebracht. Denn wer 50 Dollar für ein Glas Rahmspinat ausgibt, hat (sehr) frei nach Karl Lagerfeld die Kontrolle über sein Leben verloren. Zur Verteidigung müssen wir aber auch sagen: Besagtes Glas wird in den Staaten im Erewhon Market vertrieben, einem Luxus-Supermarkt mit sieben Standorten in Los Angeles.
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