Europa ohne Whatsapp und Facebook? Meta droht mit Rückzug

Facebooks Mutterkonzert Meta erklärte in den USA, dass es über eine Abschaltung seiner Dienste in Europa nachdenke. Grund dafür seien die Datenschutzverordnungen.
WhatsApp-Logo
Das WhatsApp-Logo auf einem iPhone. Foto: Catherine Waibel/dpa-tmn
Das WhatsApp-Logo auf einem iPhone. Foto: Catherine Waibel/dpa-tmn

Ein Leben ohne Facebook, Whatsapp und Co. – für viele junge Menschen heute wohl kaum noch vorstellbar. Doch es könnte bald wieder soweit sein, denn Facebook-Mutterkonzern Meta denkt darüber nach, seine Dienste in Europa einzustellen. Das teilte der Konzern von Mark Zuckerberg in seinem Jahresbericht an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC mit. Darüber hatte unter anderem „T-Online“ berichtet.

Im Detail stören Meta die europäischen Datenschutzregeln, wie es heißt. Diese machten es dem Unternehmen schwer, sein Geschäft in Europa auszuüben. „Wenn wir nicht in der Lage sind, Daten zwischen den Ländern und Regionen, in denen wir tätig sind, zu übertragen, zu verarbeiten und/oder zu empfangen […] könnte dies unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Dienstleistungen zu erbringen“, so Meta. Mit anderen Worten: Wenn Meta die gewonnenen Nutzerdaten seiner User nicht in die USA transferieren darf, sieht es in Europa keinen Grund, seine Dienste weiter anzubieten.

Hintergrund ist, dass der EU-US Privacy Shield, der eigens dafür neben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Regelung eingeführt wurde, vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) im Sommer 2020 kassiert wurde. Nun dürfen die Daten nach einem Urteil nicht mehr so ohne weiteres in die USA überliefert werden.

Für Meta ist die Sache klar. Das Unternehmen erklärte, sollte es keinen neuen transatlantischen Rahmen für den Datentransfer geben, müsse man Konsequenzen ziehen. Man sei dann nicht mehr in der Lage „eine Reihe unserer wichtigsten Produkte und Dienstleistungen, einschließlich Facebook und Instagram, in Europa anzubieten“. Ob es aber wirklich dazu kommen wird, bleibt abzuwarten.

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