Erste erfolgreiche Anklage: Britisches Gericht verurteilt Mutter wegen Zwangsheirat

In Großbritannien hat ein Gericht eine Mutter verurteilt, weil sie ihre Tochter zwangsverheiratete - die erste erfolgreiche Anklage dieser Art auf der Insel.
Foto: David Z Cheng / shutterstock.com (Symbolfoto)
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In Birmingham hat ein Gericht eine Mutter verurteilt, weil sie ihre minderjährige Tochter im Jahre 2016 zwangsverheiratet hatte. Es war die erste erfolgreiche Anklage dieser Art im Vereinigten Königreich.

Als Familienurlaub getarnt, war sie mit ihrer damals 17-jährigen Tochter nach Pakistan gereist, wie „sky news“ berichtet. Kurz nach der Ankunft habe sie ihr dann mitgeteilt, dass sie den Mann heiraten solle, mit dem sie drei Jahre zuvor bereits ein Techtelmechtel gehabt hatte, aus dem eine Schwangerschaft und eine darauffolgende Abtreibung resultierte. Die Mutter verharmloste diesen Vorfall gegenüber dem Gericht und sprach von „zwei Teenagern, die heimlich Sex gehabt hätten“. Das Bristante: Der Mann ist 16 Jahre älter als das Mädchen. Die 45-Jährige habe dem Mädchen angedroht, ihren Reisepass zu verbrennen, wenn sie nicht gehorche.

Obwohl die junge Frau, inzwischen 19 Jahre alt, in Pakistan weder Geld noch ein Handy zur Verfügung hatte, schaffte sie es, die Behörden in Großbritannien zu informieren. Als ihre Mutter bei diesen vorstellig wurde, schwor sie unter Eid, dass ihre Tochter nicht verheiratet geworden sei.

Doch mit der Hilfe von Freunden und anderen Familienmitgliedern gelang es dem Mädchen schlussendlich, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ihre Mutter wurde darafhin inhaftiert und gestand ihre Tat nur drei Wochen später. am 23. Mai wurde sie wegen der Zwangsheirat und des Meineides verurteilt.