In Honduras ist ein
Journalist in einem Friseursalon erschossen worden. Unbekannte betraten nach
Medienberichten am Samstag das Geschäft in der Stadt La Entrada und feuerten
unvermittelt mehrmals auf den Fernsehreporter Edgar Joel Aguilar, der in einem
Friseurstuhl saß.
Medien des
mittelamerikanischen Landes berichteten unter Berufung auf die Polizei, es habe
in der Vergangenheit bereits Morddrohungen gegen Aguilar gegeben – und auch
konkrete Mordversuche. Der Journalist hatte demnach kriminelle Strukturen im
Land kritisiert.
#LUTO – QDDG el especial amigo Edgar Joel Aguilar, periodista de #Canal6 en #Copan.
– Urgimos a la @PoliciaHonduras investigar este atentado contra nuestro periodista, a quien le arrebataron su derecho a la vida.
– Es un peligro en HN ser periodista@ColegioPeriodi1 // 🇭🇳 pic.twitter.com/aBTC4AOKDp
— Canal 6 Honduras (@Canal6Honduras) August 31, 2019
Der nationale Sender Canal 6, für den Aguilar als Korrespondent in der Region im Westen von Honduras gearbeitet hatte, forderte die Polizei auf, die Tat aufzuklären. Die Zeitung „El País“ schrieb, seit 2001 seien mindestens 78 Medienschaffende in dem Land mit rund neun Millionen Einwohnern getötet worden. Die Aufklärungsrate liege bei acht Prozent.
Nach Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) war im März dieses Jahres bereits ein Fernsehjournalist in Honduras ermordet worden. Das Land belegte im jüngsten Pressefreiheitsindex der Organisation Reporter ohne Grenzen unter 180 Ländern den 146. Platz. Honduras hat zudem eine der höchsten Mordraten der Welt.
dpa