Ekel-Foto: Jägerin posiert stolz mit Giraffen-Herz

Mit einem Foto, auf dem sie das Herz einer von ihr getöteten Giraffe in den Händen hält, hat Merelize van der Merwe für Aufsehen gesorgt.
Giraffen-Herz Merelize van der Merwe
Foto: Facebook/Merelize van der Merwe
Foto: Facebook/Merelize van der Merwe

Die Sonnenbrille auf den Kopf gesteckt strahlt sie in die Kamera. Klar, schließlich ist Valentinstag und ihr Mann hat ihr einen ihrer Träume erfüllt. Doch schnell wird klar: Hier ist etwas Abscheuliches im Gange. Denn Merelize van der Merwe hält ein Giraffen-Herz in ihren Händen.

Wie es dazu kam? Nun, Merelize van der Merwes Mann schenkte ihr einen Trip zum Jagen – für umgerechnet 1700 Euro. „Ich bin im siebten Himmel“, schrieb sie dazu auf Facebook unter das schreckliche Foto. „Habt ihr euch je gefragt, wie groß das Herz einer Giraffe ist?“ Wenige Tage später postet sie ein weiteres, auf dem sie das laut eigenen Angaben 17 Jahre alte Tier, das sie offensichtlich soeben erschossen hat, umarmt:

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Jäger seien der wichtigste Faktor in der Rettung der wilden Tiere vor der „totalen Ausrottung“, verteidigt die 32-Jährige ihr Handeln in der Bildbeschreibung, nachdem sie sich in den Tagen zuvor mit Tierschützern und Jagd-Gegnern hatte auseinandersetzen müssen – unter ihren Posts hatte es massenweise Kommentare voller Bestürzung und Hass gehagelt. „Meine Zwölfjährige hat geweint, als sie das Foto gesehen hat. Wie soll ich ihr erklären, dass ein junger Mensch lächelt, nachdem er ein so majestätisches Tier getötet hat?“, lautet einer der viele Kommentare.

>> Tierschützer außer sich: Giraffen-Jägerin verteidigt sich <<

Doch von Verständnis, geschweige denn vor Respekt der Tierrechtslobby gegenüber, ist bei Merelize van der Merwe bei Weitem keine Spur. „Ich nenne sie die Mafia“, sagte sie im Gespräch mit „Mirror“. Das Töten alternder Giraffenbullen trage dazu bei, die bedrohte Art zu retten. „Wenn die Jagd verboten wird, werden die Tiere wertlos und verschwinden. […] Die einzigen, die diese Tiere schützen, sind Trophäenjäger.“

Tierschützer widersprechen van der Merwe – DJV nicht

Diese Aussage bezeichnet Dr. Mark Jones von der britischen Tierschutzorganisation „Born Free Foundation“ in der britischen Zeitung als „höchst irreführend“: „Die Trophäenjagd ist weder ein Instrument zum Schutz der Tiere, noch trägt sie in nennenswertem Umfang zur Finanzierung der örtlichen Gemeinden bei.“ Elisa Allen von „PETA UK“ wird da schon deutlich emotionaler: „Jemand, der ein anderes empfindungsfähiges Wesen tötet, ihm das Herz herausschneidet und damit prahlt, entspricht der Definition eines Soziopathen.“

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Allerdings sei das Jagen von Giraffen in Namibia, Südafrika, Simbabwe und Teilen Sambias legal, erklärt der Deutsche Jagdverband (DJV). „In den Ländern, die nachhaltige Jagd erlauben, haben sich die Bestände einiger Unterarten der Giraffe in 40 Jahren nahezu verdreifacht. In den meisten Ländern mit Jagdverbot hingegen gibt es immer weniger Giraffen“, heißt es auf der Website.

Gegenüber „Bild“ sagte ein Sprecher: „Das bei der Jagd auf meist alte Giraffenbullen (die nicht mehr reproduzieren und für den Arterhalt keine Rolle spielen) anfallende Fleisch wird vollumfänglich verwertet: 800 Kilogramm wertvollen Fleisches dienen der Ernährung der Camps und der umliegenden Dörfer. Gäbe es diesen Wert und die Jagdeinnahmen nicht, würden Wildtiere gegen Viehherden ersetzt und ihre Lebensräume verschwinden.“