Frau singt im Musical mit – dann wird sie von acht Türstehern rausgeworfen

In Edinburgh in Schottland wurde eine Frau von acht Türstehern aus einem Musical geworfen, weil sie mitsang und auf ihren Schenkeln klopfte.
Edinburgh Playhouse
Das Theater "Playhouse" in der schottischen Stadt Edinburgh. Foto: Shutterstock/Edinburghcitymom
Das Theater "Playhouse" in der schottischen Stadt Edinburgh. Foto: Shutterstock/Edinburghcitymom

Die Briten sind für ihren Humor bekannt. Ob Monty Python, Mr. Bean oder Daniel Sloth, es darf auch gern mal hart unter die Gürtellinie gehen und je schwärzer, desto besser. Wo man aber offensichtlich keinen Spaß versteht, sind Musical-Aufführungen.

Denn in Schottland wurde eine Frau von insgesamt acht Türstehern am Ende aus einer Vorstellung im Edinburgh Playhouse begleitet, weil sie während der Aufführung zu enthusiastisch mitgeklopft und mitgesungen hat. Das berichtet die Seite Edinburgh Live.

Die 52-Jährige sah sich mit ihrer Familie das Musical „Bat Out of Hell“ an, welches von Jim Steinman komponiert wurde. Steinman war für einen Großteil der Songs des kürzlich verstorbenen Meat-Loaf-Sängers Michael Lee Aday zuständig, auch schrieb Steinman Songs für Bonny Tyler („Total Eclipse of my Heart“).

„Ich dachte nicht, dass ich etwas falsches tat“

Wer sich mit den Stücken schon einmal beschäftigt hat, oder wem die Namen schon etwas verraten, der kommt schnell drauf, dass es sich hier nicht um ein romantisches Musical handelt, bei dem es nur im Herzschmerz durch die Geschichte geht. Meat Loaf und auch Steinman waren Rock-Ikonen ihrer Zeit, entsprechend fetzig ist auch das Musical.

Das sah wohl auch Dot Grant so, die dem Blatt im Nachhinein erklärte, das niemand im Publikum aufgefordert worden sei, zu schweigen. „Während der ersten Hälfte der Aufführung blitzte mich einer der Platzanweiser mit seiner Taschenlampe an, aber ich wusste nicht, warum. Ich klopfte mit meinem Oberschenkel im Takt der Musik und sang unter meiner Maske und dachte nicht, dass ich etwas Falsches tat. Kurze Zeit später sprach ich die Platzanweiserin an und fragte nach dem Grund. Ihre Antwort war, dass mein Verhalten die anderen Zuschauer ablenkt und dass nicht gesungen wird.“

In der zweiten Hälfte sei dann ein Mitarbeiter des Hauses auf sie zugekommen, berichtete sie weiter. Dieser habe ihr erklärt, dass es sich um ein Musical handelt, nicht um ein Konzert. Anschließend wurde sie von den Türstehern herausgeworfen.

Mitarbeiter waren schockiert über die Behandlung

„Es waren noch etwa 15 Minuten übrig, und ein Sicherheitsbeamter bat mich, meine Jacke und meine Tasche zu nehmen und mit ihm zu sprechen“, so Grant. „Ich glaube, es waren sechs Sicherheitsleute im Gang, als außerhalb des unteren Barbereichs zwei weitere eintrafen, so dass ich von acht Männern umringt war, was mir ein sehr unangenehmes Gefühl vermittelte. Man erklärte mir, dass sich die Leute über mein Singen und Tanzen auf meinem Platz beschwert hätten, dass es eine Ablenkung sei und die Schauspieler störe.“

Weiter sagte sie: „Ich hatte gesungen und ein paar Mal mit den Händen gewedelt, aber ich fand das nicht schlimm, denn so wurde ich noch nie in einem Theater behandelt, weder vorher noch nachher. Das letzte Lied wurde gespielt, und ich fragte, ob ich hinten stehen könne, um zuzuhören, aber man sagte mir, dass das nicht möglich sei und wies mir den Weg, um das Theater zu verlassen. Als ich draußen auf meine Familie wartete, kamen Leute vom Theater auf mich zu und erklärten, sie seien schockiert darüber, wie ich behandelt wurde, und beschwerten sich in meinem Namen.“

Auch ein Sprecher des Theaters äußerte sich. „Wir wollen, dass jeder einen schönen Abend hat, aber wenn die Show nicht ‚Singalong‘ im Titel hat oder von den Darstellern eingeladen wird, ist die Teilnahme des Publikums nicht erwünscht. Dies geschieht zum Teil aus Respekt vor den Schauspielern, vor allem aber aus Rücksicht auf die Mehrheit der Zuschauer, die dafür bezahlt haben, den Darbietungen auf der Bühne zuzuhören.“

Da versteht man in Schottland absolut keinen Spaß!

Das könnte dich ebenfalls interessieren: