E-Scooter: Twitter-User schwärzt Parksünder bei der Polizei an, doch die schlägt zurück

Ein Twitter-Nutzer ist wohl kein Freund von E-Rollern und schwärzte einen Parksünder bei der Polizei an. Die holte jedoch zur gekonnten Retourkutsche aus.
Foto: Christoph Soeder/dpa
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E-Scooter sind in Deutschland weiterhin in aller Munde. Während die einen das neue Fortbewegungsmittel feiern, sehen andere den elektrischen Roller kritisch. Zu letztgenannter Sorte gehört wohl auch ein Twitter-User, der seinem Ärger im Netz Luft machte – am Ende aber eine saftige Retourkutsche erhielt.

Ein Nachteil von E-Scootern ist sicherlich, dass es zumeist keine festen Parkstationen gibt, sondern deren Nutzer die Roller einfach irgendwo abstellen können. Genau daran störte sich Twitter-User „Bamsy“.

Ein E-Scooter-Fahrer in München hielt es nämlich offenbar für eine gute Idee, seinen Roller direkt vor der Treppe einer U-Bahn-Haltestelle abzustellen. Für „Bamsy“ Grund genug, das Ganze mit seiner Handykamera zu fotografieren und den Vorfall auf Twitter zu melden:

https://twitter.com/htavakkoli/status/1154056757238534145

„Es sieht so aus, dass jemand mit seiner #Rolle zum Einkaufen gegangen ist! Wahnsinn!“, schreibt der oder die Unbekannte und sieht die Staatsgewalt in der Pflicht: „Vielleicht kann @PolizeiMuenchen in dieser Fälle aktiver werden!“ (Rechtschreibung übernommen).

Eine Antwort des Twitter-Accounts der Polizei München ließ nicht lange auf sich warten: „Es bestünde auch die Möglichkeit, den Roller einfach selbst einen Meter zur Seite zu stellen. Hat in den Zeiten vor Twitter auch gut funktioniert.“

Mit dieser Antwort sprechen die Beamten den meisten Twitter-Nutzern wohl aus der Seele. Während „Bamsys“ Beitrag lediglich 32 Likes erhielt, gefällt die Antwort der Polizei fast 2000 Personen. Und auch in den Kommentaren wird deutlich, was die Mehrheit von diesem Tweet des „besorgten Bürgers“ hält.

Ein User stimmt ein und führt aus: „Aber stehenbleiben, Kopf schütteln, Smartphone in die Hand nehmen, Kamera-App aktivieren, Photo aufnehmen… Twitter starten und Text dazu schreiben… Dafür ist wohl Zeit übrig, anstatt in 10 Sekunden den Roller zur Seite schieben.“

Ein anderer meint: „Natürlich isses bei so ziemlich jeder neuen Technik so, dass diese weiterentwickelt wird und am Anfang Kinderkrankheiten besitzt. Selten davon gehört, dass neue Technologien von Anfang an perfekt waren“.

Wiederum ein weiterer User schreibt mit ironischem Unterton: „DNA Analyse, Auswertung der Videoüberwachung und sofortige Alarmfahndung mit dem GSG9!“. Auch hier schaltete sich wieder der Twitter-Account der Polizei ein und korrigierte: „Die GSG9 ist eine Sondereinheit der Bundespolizei. Sie meinen sicherlich unser SEK. #klugscheißermodusaus

Wie man konstruktiv mit E-Scooter-Parksündern umgeht, erklärt derweil Twitter-Nutzer „Patrizio Gornici“: „Foto machen, Nummer vom Roller aufschreiben, an das Unternehmen schicken, bei genug Beschwerden sperren Sie dann den Benutzer und er kann nicht mehr Roller fahren.“

Zu einem kuriosen Vorfall kam es Anfang Juli in Erkelenz, als ein E-Roller-Fahrer das Gefährt kurzerhand auf die Autobahn steuerte. Ein tragischer Unfall ereignete sich in London, wo ein YouTube-Star bei einem E-Roller-Unfall zu Tode kam.