Der Kampf gegen das Coronavirus geht immer weiter. In den Augen einiger Experten ist die zweite Infektionswelle bereits Realität, andere sehen sie zumindest anrollen. Während die Suche nach einem Impfstoff weitergeht, gibt es immer mehr „Supermasken“, die einen hohen Schutz gegen das Virus versprechen. Doch was ist da wirklich dran?
„Die äußere Oberfläche der Maske inaktiviert innerhalb von Minuten >99% der Coronavirussuspension“, heißt es in einer Pressemitteilung des Herstellers „i3 BioMedial Inc.“, der sich auf Ergebnisse von Wissenschaftlern der University of Toronto beruft. Geschehen soll dies durch eine patentierte antimikrobielle Technologie, eine Beschichtung mit Trijodid. Normalerweise bliebe das Coronavirus bis zu sieben Tage lang auf der äußeren Schicht von Schutzmasken präsent. Die neue „Supermaske“ soll in den kommenden Wochen in Deutschland zu kaufen sein und ungefähr 6,50 Euro pro Stück kosten.
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Doch „i3 BioMedial Inc.“ ist nicht der einzige Hersteller, der eine keimtötende Maske verspricht. Das Schweizer Unternehmen „Livinguard“ etwa verkauft Exemplare für 35 Euro, die Maske der israelischen Firma „Argaman Technologies Ltd.“, die sich mit einer Kupferdioxid-Verbindung selbst reinigt, kostet rund 43 Euro.
Aber ist das alles überhaupt möglich? Auf Nachfrage des „ZDF“ bestätigte Jörg Feldmann, Pressereferent der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, dies zwar, gab aber auch zu bedenken: „Masken sind ja nicht vor allem da, um mich selbst zu schützen, sondern um andere zu schützen.“ Es sei völlig ausreichend, auf Hygiene zu achten, ausreichend Abstand zu halten und einen gewöhnlichen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Dem pflichtete Infektionsforscher Dr. Thomas Jacobs vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin im „RTL“-Interview bei: Masken seien ohnehin nur zur Zeitüberbrückung geeignet, bis es gute Impfstoffe gebe. Eine normale Alltagsmake biete bereits „sehr viel Schutz“.
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Der Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie scheinen die neuen „Supermasken“ also nicht zu sein. Letztlich bieten nämlich auch sie keinen hundertprozentigen Schutz gegen Aerosole – und in die Augen kann ein Tropfen auch weiterhin gelangen. Wer bereit ist, in ein kleines Plus an Sicherheit zu investieren, für den könnten die neuartigen Masken etwas sein. In der Regel reicht es jedoch aus, eine normale Alltagsmarke zu tragen, um seine Mitmenschen nicht zu gefährden – 99 Prozent Keimabtötung hin oder her!
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