Diskussionen um Fleischpreise: „Kalbsschnitzel muss 25 Euro kosten!“

Wie viel Euro muss ein Stück Fleisch kosten? Die Diskussion um die Fleischpreise in Deutschland ist in vollem Gange. Stephan von Bülow von "Block House" glaubt, dass ein Umdenken einsetzen muss. Die Billigfleisch-Mentalität muss weg.
Schnitzel
Ein knuspriges Schnitzel wird bald zum Luxusgut. Foto: Christian Bruna/epa/dpa
Ein knuspriges Schnitzel wird bald zum Luxusgut. Foto: Christian Bruna/epa/dpa

Fleisch soll teurer werden. Das Thema ist nicht ganz neu, doch die Diskussion um den angemessenen Preis für Fleisch ist neu angeheizt worden. Stephan Bülöw, Vorsitzender der Geschäftsführung der Steakhaus-Kette „Block House“ hat eine klare Meinung zu diesem Thema – und tut diese auch kund.

„Wer künftig ein Schnitzel vom Kalb bestellt, muss mindestens 25 Euro bezahlen. Das sind wir dem Tierwohl schuldig: Denn wenn die Tiere artgerecht gehalten werden sollen, kostet das eben mehr Geld“, sagte er jetzt dem „Handelsblatt“ in einem Interview. Und damit nicht genug. Von Bülow hat eine sehr klare Meinung zu dem Thema: „Die Zeit, in denen ein Schnitzel für unter zehn Euro verkauft wurde, sind vorbei.“ – Die Message ist klar: Billigfleisch war gestern.

>> 5 Düsseldorfer Foodblogs, die abwechslungsreiche Rezepte und Kochspaß garantieren <<

Alles wird besser

Und warum wird das Schnitzel für den Verbraucher teurer? Verantwortlich dafür sind höhere Kosten für das Tierfutter und die Haltung. „Block House“ gehe selbst mit gutem Beispiel voran, sagt von Bülow: „Unsere Jungrinder bleiben nach der Geburt ein halbes Jahr bei ihren Müttern, sind mindestens sechs Monate im Jahr auf der Weide und stehen im Winter in offenen Ställen, die sie jederzeit verlassen können. Medikamente gibt es nur dann, wenn es medizinisch wirklich notwendig ist. Auch was die Qualität des Futters angeht, machen wir unseren Vertragsbauern klare Vorgaben.“

>> Spargel: Die leckersten Rezepte und alle Infos zum gesunden Gemüse <<

Auch die Mitarbeiter in der Gastronomie müssten besser bezahlt werden, mahnt von Bülow und will auch hier mit gutem Beispiel vorangehen: „Wer bei uns arbeitet, wird übertariflich bezahlt. Das müssen wir aber auch, denn gerade in der Corona-Krise haben wir in der Gastronomie viele Mitarbeiter an andere Branchen verloren.“

>> Rassismus-Diskussion: Knorr benennt „Zigeunersauce“ um <<

Das heißt: Die Gastronomie reagiert auch auf die Folgen der Corona-Krise. Für den Verbraucher steht am Ende „ein faires, vernünftiges und gesundes Stück Fleisch“. Und dafür sind die Menschen auch bereit, in Zukunft ein bisschen mehr zu zahlen. Da ist sich von Bülow sicher.

>> Frau bekommt Baby auf Klo: So lief die Blitzgeburt im Schnitzel-Restaurant <<