Dieser Lehrer dachte, er sei richtig clever – jetzt steht er vor Gericht

Neun Jahre lang im Ruhestand volles Gehalt kassieren, das hat ein ehemaliger Lehrer aus Gelsenkirchen erlebt – mit freundlicher Unterstützung des Landes.
Schule Klassenzimmer
Ein Klassenzimmer einer Schule. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Ein Klassenzimmer einer Schule. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Neun Jahre lang im Ruhestand volles Gehalt kassieren – das ist der Traum von vielen Menschen. Die Sache hat nur einen Haken: Es ist halt nur ein Traum. Ein ehemaliger Lehrer aus Gelsenkirchen hat diesen Traum gelebt – mit freundlicher Unterstützung des Landes. Nun hat der Fall ein Nachspiel vor Gericht.

Ein Lehrer aus
Gelsenkirchen soll trotz seines Vorruhestands neun Jahre lang weiter volles
Gehalt kassiert haben. An diesem Montag muss sich der 67-Jährige in Düsseldorf
wegen besonders schweren Betrugs vor Gericht verantworten.

Der angestellte Lehrer
hatte sich mit der Bezirksregierung in einem Vergleich vor dem
Landesarbeitsgericht Hamm geeinigt, Ende Januar 2009 in Vorruhestand zu gehen.

Wegen eines Übermittlungsfehlers der Bezirksregierung soll das Landesamt für Besoldung davon nichts erfahren haben. Das zahlte daher bis zum 31. Januar 2018 weiter das volle Gehalt – insgesamt fast eine halbe Million Euro. Nun droht dem Rentner Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft
erklärt, dass der Angeklagte es nicht nur unterlassen habe, die Behörden über
ihren Fehler zu informieren, sondern auch noch jährlich die Bescheinigungen
über von ihm gezahlte Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung vorgelegt
habe, um dafür den Arbeitgeberzuschuss zu kassieren.

dpa