Deutsche Umwelthilfe fordert Verbot von Silvesterfeuerwerk

Der Widerstand gegen Raketen und Böller an Silvester nimmt Fahrt auf. Nun hat sich auch die Deutsche Umwelthilfe für ein Verbot privater Knallerei ausgesprochen.
Kölner Lichter
Feuerwerkskörper erleuchten bei der Veranstaltung "Kölner Lichter" den Nachthimmel. Foto: Henning Kaiser/dpa
Feuerwerkskörper erleuchten bei der Veranstaltung "Kölner Lichter" den Nachthimmel. Foto: Henning Kaiser/dpa

Silvester rückt immer näher und damit auch der Widerstand gegen Raketen und Böller. Denn nun hat sich auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) öffentlich geäußert. Diese dringt gemeinsam mit Umwelt-, Ärtze- und Tierschutzverbänden auf ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. „Wir fordern ein Ende der archaischen Silvesterböllerei“, sagte Jürgen Resch, DHU-Bundesgeschäftsführer, am Dienstag. „Auch wir wünschen uns rauschende Silvesterfeste“, betonte er – aber ohne Luftverschmutzung, Krach und Abfall.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sieht das eine Mehrheit der Menschen in Deutschland genauso: 53 Prozent sprechen sich für ein Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester aus. Resch betonte, dass Feuerwerke gefährlich für Menschen, Tiere und Umwelt seien. Er erklärte, dass beispielsweise das Unfallkrankenhaus Berlin zum vergangenem Jahreswechsel, als Böllern coronabedingt verboten war, 70 bis 80 Prozent weniger von Knallkörpern verletzte Patienten gezählt habe. Und Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main hätten etwa 70 Prozent weniger Silvestermüll gehabt.

Norbert K. Mülleneisen, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde und Umweltmediziner, sagte, dass insbesondere Kinder von der akuten Luftverschmutzung durch Silvesterkracher und Feuerwerksraketen betroffen seien. Sie würden schneller atmen und so mehr inhalieren. Seine Beobachtung über alle Altersgrenzen hinweg: „In den ersten beiden Wochen nach Neujahr habe ich dann doppelt so viele Atemwegserkrankungen in meiner Praxis.“

Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk hingegen teilte mit: „Die Forderungen nach Feuerwerksverboten sind umweltpolitische Nebelkerzen, mit denen vom Versagen in den zentralen Bereichen des Klimaschutzes abgelenkt wird.“ Erhöhte Feinstaubkonzentrationen würden in Folge von Feuerwerken nur räumlich begrenzt und für wenige Stunden auftreten.

dpa