Tote Deutsche bei Kreuzfahrt: Frau soll freiwillig ins Meer gesprungen sein

Im Skagerrak zwischen Norwegen und Dänemark ist am Freitag eine deutsche Frau von Bord eines Kreuzfahrtschiffes gefallen.
MSC Meraviglia
Foto: Zakariaa El Mikdam/shutterstock
Foto: Zakariaa El Mikdam/shutterstock

Ein tragischer Zwischenfall hat eine Kreuzfahrt auf der Nordsee überschattet: Auf der „MSC Meraviglia“ ist am Freitag eine Frau über Bord gegangen und gestorben.

Das Schiff kam Samstag an seinem Ziel, dem Kieler Hafen, an. „Wir sind zutiefst betroffen von diesem Vorfall und sprechen der Familie und den Betroffenen unser aufrichtiges Beileid aus“, teilte die Kreuzfahrtreederei MSC Cruises mit.

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Reederei am Freitagmittag gegen 12.45 Uhr im Skagerrak zwischen Norwegen und Dänemark. Die Passagierin sei freiwillig während der Fahrt nach Kiel über Bord gesprungen, teilte die Reederei nach ihren Erkenntnissen mit. „Die Sicherheitssysteme unseres Schiffes sowie das Schiffskommando reagierten sofort, effektiv und angemessen.“ Innerhalb weniger Minuten habe das Schiff seine Route geändert und sei zu der Stelle zurückgefahren, wo sich der Vorfall ereignete.

Die Schiffsführung hat laut Reederei von der norwegischen Rettungszentrale in Stavanger hervorragende Unterstützung erhalten. Das dortige Joint Rescue Coordination Centre (JRCC) setzte einen mit Wärmebildkameras ausgestatteten Hubschrauber ein. Auch die dänische Küstenwache setzte demnach einen Hubschrauber ein. Außerdem waren ein Fischerboot sowie ein Segelboot an der Suche beteiligt.

Trotz der schnellen Rettungsaktion habe die Frau tödliche Verletzungen erlitten, teilte die Reederei mit. Sie war ins Krankenhaus im dänischen Aalborg geflogen worden. Ihre Identität sei geklärt, allerdings solle sie am Montag zweifelsfrei von ihrer Familie identifiziert werden, erklärte ein Polizeibeamter in Aalborg am Samstag.

Das Schiff sei pünktlich in Kiel angekommen und werde derzeit abgefertigt, teilte der Wachdienst des Hafens am Vormittag auf Anfrage mit. Das Schiff war am Morgen eingetroffen und sollte bis 19.00 Uhr am Ostufer festmachen.

Der Fall ruft Erinnerungen an den vermissten Ex-TV-Star Daniel Küblböck wach, der im September 2018 während einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York bei Neufundland über Bord eines Schiffes gegangen war. Damals gab es Grund zur Annahme, dass der 33 Jahre alte Sänger über Bord gesprungen ist.

Wenn ihr selbst depressiv seid, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktiert bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhaltet ihr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.