15-Jährige ersticht Halbbruder mit 28 Stichen im Schlaf – Anklage enthüllt Details

Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Eine erst 15-Jährige soll ihren kleinen Halbbruder im Schlaf mit zahlreichen Messerstichen getötet haben.
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Foto: Shutterstock / everything possible
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Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Eine erst 15-Jährige soll ihren kleinen Halbbruder im Schlaf mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Am Landgericht Detmold beginnt jetzt der Prozess.

Fünf Monate, nachdem eine Jugendliche ihren erst drei Jahre alten Halbbruder durch 28 Messerstiche getötet haben soll, beginnt am Montag am Landgericht Detmold der Prozess gegen das Mädchen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit muss sich die 15-Jährige wegen Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, im November 2019 ihren Halbbruder getötet zu haben.

Während der Junge schlief, soll das Mädchen ihn in Detmold umgebracht haben. Die Eltern waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Wohnung. Um die noch jugendliche Angeklagte zu schützen, halten sich Gericht und Staatsanwaltschaft mit Details zu der Tat zurück.

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Laut einem bericht der „Bild“ war das Mädchen laut Anklage immer häufiger von ihrem Bruder genervt: Sie musste jeden Tag nach der Schule auf ihn aufpassen, weil ihre Oma und ihre Mutter immer arbeiteten. Neben den Problemen zu Hause sei Oliwia in der Schule gemobbt worden. Zur Ablenkung spielte sie Horrorspiele am PC, schaute Gruselfilme.

Bis zum 30. April sind zwei weitere Termine angesetzt. Geladen sind 22 Zeugen und ein Gutachter, der sich zur Schuldfähigkeit des Mädchens äußern soll.

Der Fall hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Angehörige hatten am Abend die Leiche des Jungen gefunden und die Polizei alarmiert. Die Jugendliche war am Folgetag im etwa neun Kilometer entfernten Lemgo festgenommen worden. Ein Zeuge hatte sie bei ihrer Flucht beobachtet und die Polizei gerufen.

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Als ein Beamter die 15-Jährige festnahm, leistete sie keinen Widerstand und war nach Angaben der Detmolder Staatsanwaltschaft in „ruhiger Verfassung“. Sie soll die Nacht zuvor im Freien verbracht und den Weg in die Nachbarstadt zu Fuß auf unbefestigten Wegen zurückgelegt haben.

Die 15-Jährige hatte nach ihrer Festnahme ausgesagt, sich selbst für die Täterin zu halten, aber Erinnerungslücken zu haben. Sie soll eine tiefe Abneigung gegen den Halbbruder entwickelt haben.

dpa