Das Handy als Wanze: Softwarefehler bei iPhones Facetime lässt Lauschangriffe zu

Ein neu entdeckter Softwarefehler in Apples iPhone-Telefoniedienst Facetime ermöglicht das Ausspionieren von Kontakten ohne deren Wissen.
Foto: Shutterstock/PixieMe
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Ein neu entdeckter Softwarefehler in Apples iPhone-Telefoniedienst Facetime ermöglicht das Ausspionieren von Kontakten ohne deren Wissen. Die Fehlfunktion wurde als erstes von der Webseite 9to5mac beschrieben.

Ein auf dem Twitterkonto @BmManski veröffentlichtes Video zeigt, wie einfach es ist, den Fehler auszunutzen und mithilfe von Facetime ein iPhone als Wanze zu missbrauchen. Bis zum Dienstagmorgen wurde das Video mehr als zwei Millionen Mal angesehen und mehr als 40.000 Mal geteilt.

https://twitter.com/BmManski/status/1089967572307640325?ref_src=twsrc%5Etfw

Das Video zeigt: Wenn eine Nummer mithilfe des Dienstes angerufen wird, kann der Anrufer die Option wählen, einen weiteren Nutzer zum Gespräch hinzuzufügen. Wählt der Anrufer nun den ursprünglich gewählten iPhone-Nutzer auch als den zusätzlichen Gesprächspartner, beginnt die Telefonkonferenz, ohne dass der Angerufene abgenommen hat. Der Anrufer könnte nun die betroffene Nummer belauschen. In manchen Fällen ist sogar die Kamera aktiv.

Laut einer Apple-Hilfsseite war die Telefonkonferenz-Funktion von Facetime ab Montagabend (Ortszeit, 04.16 Uhr Dienstag MEZ) „vorübergehend nicht erreichbar“. US-Medien zitierten eine Apple-Erklärung, wonach der iPhone-Produzent auf den Fehler hingewiesen worden sei und „eine Lösung identifiziert hat, die mit einem Software-Update noch in dieser Woche herausgegeben wird“. In sozialen Netzwerken wurden Anleitungen veröffentlicht, wie Facetime deaktiviert werden kann.

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(AFP)