Dank eines Kellner-Fehlers ist er jetzt Millionär – Mittagessen stellt Leben dieses US-Amerikaners auf den Kopf

In den Vereinigten Staaten hat ein Mann versehentlich Wasser mit Bleiche serviert bekommen. Der Fehler der Kellnerin hat weitreichende Konsequenzen.
Foto: Shutterstock / everything possible
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Eigentlich sollte es nur ein ganz normales Mittagessen werden – allerdings veränderte es das Leben dieses Mannes aus den USA komplett. Grund dafür ist ein Fehler der Kellnerin, die gerade bei der Restaurantkette Cracker Barrel im Einsatz war.

Zu dem besagten Mittagessen kam es bereits im April 2014 in Tennessee. William Cronnon aß an jenem Tag zu Mittag und bat eine Kellnerin, sein Glas erneut mit Wasser zu füllen. Die Kellnerin kam dem Wunsch des Gastes nach und schenkte ein. Was Cronnon dann jedoch schmeckte, war kein Wasser.

Denn sein Mund und seine Speiseröhre fingen unmittelbar an zu brennen. Er begab sich sofort zur ärztlichen Untersuchung in die Notaufnahme. Dort stellte man fest, dass das Wasser mit Eco-San, einem Bleichmittel, versetzt war. Seither leidet er unter Magen-Darm-Problemen, regelmäßigen Krämpfen, Blähungen, Durchfall und Sodbrennen, wie „CNN“ berichtet.

Nun, acht Jahre später, gab es ein Urteil eines Geschworenengerichts in dem Fall. Demnach soll Cronnon umgerechnet über 600.000 Euro an wirtschaftlichem Schadenersatz, über drei Millionen Euro an Schmerzensgeld und über vier Millionen Euro an Strafschadenersatz erhalten.

Das Unternehmen diskreditiert die Zeugen

Sein Anwalt war überrascht ob der Schnelligkeit des Urteils. „Die Schnelligkeit des Urteils in Verbindung mit einem Betrag, der über dem von uns geforderten liegt, zeigt, wie gefährlich die Unternehmensrichtlinien von Cracker Barrel waren“, so Anwalt Thomas Greer. Darüber hinaus hatte das Anwaltsteam von Cronnon einen sechsstelligen Betrag als Schadensersatz gefordert.

Wie der Anwalt erklärte, soll es bei Cracker Barrel wohl normal gewesen sein, dass dort Wasser und das Bleichmittel zur Reinigung der Soda-Maschine genutzt worden sind. Dabei kam es offenbar zu einer ungewollten Vermischung in der Maschine.

Das Unternehmen stritt die Tat zunächst ab. Auch noch, als drei ehemalige Mitarbeiter den Vorgang vor Gericht bestätigten. Die Verteidigung versuchte, die drei Personen als nicht glaubwürdig darzustellen und erklärte, dass die ehemaligen Mitarbeiter verärgert seien und dem Unternehmen deswegen schaden wollten.

Zudem habe Cracker Barrel versucht zu leugnen, dass es sich um Bleichmittel gehandelt habe. Gleichzeitig wurde dem Krankenhaus, in das sich Cronnon nach dem Vorfall unmittelbar begab, vom Unternehmen aber ein Sicherheitsdatenblatt für das Bleichmittel gefaxt. „Dies zeigt eindeutig, dass Cracker Barrel unmittelbar nach dem Vorfall genau wusste, was passiert war“, sagte der Anwalt.

Wegen eines Gesetzes muss der Mann um seinen Schadensersatz bangen

Die Restaurantkette bedauerte die Entscheidung und erklärte in einer Mail an „CNN„: „Obwohl wir großen Respekt vor dem juristischen Prozess haben, sind wir natürlich enttäuscht über den Schiedsspruch der Geschworenen in diesem Fall, bei dem es um einen bedauerlichen und isolierten Vorfall ging, der sich vor acht Jahren in einer unserer Filialen ereignete.“

Die gesamte Summe wird Cronnon aber wahrscheinlich nicht behalten dürfen. Denn ein Gesetz aus dem Jahr 2014 besagt, dass die Entschädigung für erlittene nichtwirtschaftliche Schäden nicht die Summe von 750.000 US-Dollar (also rund 660.000 Euro) überschreiten darf. Nach aktuellem Stand darf er rund 650.000 Euro für den wirtschaftlichen Schaden, 660.000 Euro für den nichtwirtschaftlichen Schaden und 2,6 Millionen Euro Strafschadenersatz, also insgesamt 3,9 Millionen Euro, zugesprochen werden können. Davon geht sogar noch ein Drittel an seine Anwälte. Und das auch nur, wenn das Unternehmen nicht in Berufung geht.

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