Jede Maske bietet einen ausreichenden Schutz gegen Corona – wenn wir sie tragen. Was einfach klingt, ist tatsächlich aber nicht ganz so einfach. Denn Mund-Nasen-Bedeckung ist nicht gleich Mund-Nasen-Bedeckung.
Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet, entsprechen etwa 25 bis 30 Prozent der „professionellen“ Corona-Masken nicht den Anforderungen. Dem Bericht zufolge nahm der TÜV Nord in seinem Testlabor in Essen bisher rund 3000 FFP2- und FFP3-Masken unter die Lupe – die meisten davon für das Bundesgesundheitsministerium.
„Wir hatten auch schon Masken hier, die bestanden im Grunde aus einem aufgeschnittenen Staubsaugerbeutel“, verriet Laborleiter Dirk Renschen der Zeitung. „Viele chinesische Hersteller hätten vor der Pandemie überhaupt keine Atemschutzmasken produziert“, begründet er die hohe Zahl an durchgefallenen Masken.
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Gute Schutzmasken seien schwieriger herzustellen als man denkt. Sei das Volumen unter der Maske zu groß, sei ein ausreichender Luftaustausch nicht mehr möglich. „Es kommt dann zu einer erhöhten CO2-Konzentration in der Maske. Das kann gefährlich werden“, erläutert Renschen.
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Die Erfahrungswerte der Hersteller haben aber offenbar doch etwas gebracht, denn wie Renschen weiter ausführt, habe sich die Qualität der getesteten Masken im Laufe der Zeit deutlich verbessert – im Schnitt würden FFP2- und FFP3-Masken 97 bis 98 Prozent der Aerosole abfangen. Zum Vergleich: Bei selbstgenähten Masken seien es teilweise nur zehn Prozent.
FFP-Masken im Vergleich: Was bedeuten die verschiedenen Stufen?
Sogenannte FFP-Masken sind Masken, die eine Filterfunktion aufweisen, potenziell gefährliche Partikel also filtern und somit vom Träger fernhalten. Zudem schützen sie auch Menschen in dessen Umgebung – sofern sie kein Ausatemventil haben. Sie werden in drei verschiedene Stufen unterteilt:
FFP1: Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP1 werden meist im Bauwesen oder in der Nahrungsmittelindustrie verwendet – also Arbeitsbereichen, in denen weder giftige noch fibrogene Stäube und Aerosole zu erwarten sind. Sie filtern mindestens 80 % der sich in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
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FFP2: FFP2-Atemschutzmasken bieten einen Schutz vor festen und flüssigen gesundhetsschädlichen Stäuben und Aerosolen. Sie müssen laut Norm mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm auffangen und sind CE-zertifiziert.
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FFP3: Auch Atemschutzmasken der Klasse FFP3 unterliegen einer Norm und können ein CE-Zertifikat vorweisen. Sie bieten den größtmöglichen Schutz vor Belastung durch die Atemluft, indem sie mindestens 99% vor Partikeln bis zu einer Größe von 0,6 μm fernhalten und sowohl giftige, als auch krebserregende und radioaktive Partikel filtern.
Zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 empfiehlt das Robert-Koch-Institut Masken der Klassifizierung FFP2 oder FFP3.