Bundeswehr-Skandal: Hakenkreuz-Uniform wird als „retro“ gefeiert

Der Instagram-Auftritt soll das Image der Bundeswehr verbessern. Mit dem Foto einer Nazi-Uniform wurde nun jedoch das Gegenteil erreicht.
Bundeswehr Instagram Hakenkreuz-Uniform
Foto: Screenshot Instagram/bundeswehr
Foto: Screenshot Instagram/bundeswehr

Eigentlich soll der Instagram-Auftritt ihr Image verbessern und die Bundeswehr als Arbeitgeber in ein gutes Licht rücken. Doch mit einem Foto einer Uniform aus NS-Zeiten wurde nun das genaue Gegenteil erreicht.

Der Schnappschuss in der Instagram-Story zeigt eine Uniform von Adolf Hitlers Wehrmacht. Darauf angebracht sind zwei Eiserne Kreuze, ein Reichsadler sowie das Verwundeten-Abzeichen der Wehrmacht. Auf jeder Auszeichnung abgebildet: das Hakenkreuz.

„Auch Mode ist ein Aspekt“, steht dazu geschrieben. „Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture.“ Bunt hinterlegt ziert zusätzlich der Schriftzug „retro“ das Bild. Autsch!

https://twitter.com/HassoSuliak/status/1199619404780199936

Inzwischen ist die Story zwar gelöscht worden, dennoch wurden natürlich Diskussionen losgetreten – schließlich hat der Bundeswehr-Account mehr als 310.000 Abonnenten. „Die Bundeswehr muss unverzüglich klären, wie so etwas auf ihren Instagram-Account kommen konnte“, forderte etwa Tobias Lindner, Bundestagsabgeordneter der Grünen, auf „Bild“-Nachfrage.

„Der Text zum Bild ist tatsächlich missverständlich“, räumte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums ein. Der verantwortliche Mitarbeiter werde nun noch einmal sensibilisiert. Ein Bundeswehr-Sprecher unterstrich außerdem, dass „die Wehrmacht für die Bundeswehr in keinem Fall sinn- und traditionsstiftend“ sei. Via Twitter hat sich die Bundeswehr zudem bereits entschuldigt und das Bild als „unsensibel, gedankenlos und inakzeptabel“ beschrieben.

Verantwortlich für den Instagram-Auftritt ist übrigens Christian Thiels. Der frühere ARD-Journalist und heutige Sprecher der Verteidigungsministerin wird sich nun vor Annegret Kramp-Karrenbauer verantworten müssen. Präsenz hat die Bundeswehr durch den Vorfall in den Sozialen Medien nun jedenfalls erreicht – allerdings mit Sicherheit nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte.