„Derzeit keine Überlegungen“ – Bundesverkehrsminister schließt Verlängerung des 9-Euro-Tickets aus

Eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets wird es laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing wohl nicht geben. Die Maßnahme sei zeitlich begrenzt, heißt es.
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Bei Wuppertal ist ein Güterwaggon entgleist, wodurch es zu massiven Einschränkungen im Verkehr kommt. Foto: Jens Wolf/dpa
Bei Wuppertal ist ein Güterwaggon entgleist, wodurch es zu massiven Einschränkungen im Verkehr kommt. Foto: Jens Wolf/dpa

Wer die Hoffnung hatte, das 9-Euro-Ticket könnte eine längere Zukunft haben, der wird nun enttäuscht. Denn möglichen Überlegungen, das Ticket auch über den August hinaus zur Verfügung zu stellen, wurde nun ein Riegel vorgeschoben.

Fahrgäste können vorerst nicht mit einer Fortsetzung des 9-Euro-Tickets für Busse und Bahnen über August hinaus rechnen. Diese Maßnahme als Reaktion auf die hohen Energiepreise sei zeitlich befristet im Gesetz angelegt, machte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch in Berlin deutlich. „Dementsprechend gibt es derzeit keine Überlegungen, das zu verlängern.“

Die Ergebnisse des Tickets sollten aber ausgewertet werden, um für vereinbarte Gespräche mit den Ländern wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen – auch zu mehr Anreizen für eine Nahverkehrsnutzung im normalen Tarifsystem. Die 9-Euro-Tickets gelten im Juni, Juli und August und ermöglichen jeweils für einen Monat beliebig viele Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs in ganz Deutschland – viel günstiger als normale Monatstickets, die zudem nur im Verbundbereich gelten.

Verbraucherzentralen fordern weiteres Angebot

Die Verbraucherzentralen fordern auch als Entlastung von steigenden Preisen ein Anschluss-Angebot. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein leicht buchbares Ticket für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr sollte für einen monatlichen Preis von 29 Euro, also rund einen Euro pro Tag, angeboten werden. „Das würde in der Preiskrise alle entlasten, insbesondere aber Haushalte mit wenig Geld, und zudem der nötigen Verkehrswende mehr Schub geben.“

Wissing sagte, er habe den Vorschlag zur Kenntnis genommen. Weitere Fragen stellten sich aber erst nach der vorgesehenen Evaluierung. Der Minister erläuterte mit Blick auf den Ausgleich von Einnahmeausfällen durch den Bund, dass die 9-Euro-Tickets außerhalb der Bedingungen der Corona-Pandemie etwas mehr als eine Milliarde Euro im Monat kosteten.

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dpa