Blackout-Experte warnt: „Tagelang kein Strom und keine Supermärkte“

Weil der Strombedarf Jahr für Jahr steigt, rechnet ein Experte mit einem baldigen Blackout, der Städte und Länder ins Chaos stürzen könnte.
Stromausfall
Das Gelände des Einspeise-Umspannwerk Dresden Süd. Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Das Gelände des Einspeise-Umspannwerk Dresden Süd. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Energieversorgung ist das Thema der vergangenen Wochen. Woher beziehen wir die nächsten Jahre unsere Energie, deren Bedarf bekanntermaßen steigt und steigt? Die Antwort dürfte der Schlüssel für eine nachhaltigere Zukunft sein.

Solange die Antwort aber noch nicht abschließend gefunden ist, macht sich Sorge breit. Und die Angst vor einem flächendeckenden Blackout, also einem längerfristigen Stromausfall, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, wie der österreichische Blackout- und Krisenvorsorge-Experte Major Herbert Saurugg erklärt.

„Ein Blackout kommt demnächst ganz sicher, das kann bald sein oder erst in fünf Jahren – aber es wird leider kommen“, so der Spezialist auf dem österreichischen Portal „heute.at“. „Man kann es nicht verhindern, sondern sich nur darauf vorbereiten.“

Tagelange Beeinträchtigung befürchtet

Die Gründe für einen solchen möglichen Ausfall sind vielfältig. Vom wachsenden Strombedarf über fehlende Speichermöglichkeiten bis hin zu Angriffen von außen und extremen Wettereinflüssen gibt es eine ganze Menge an Faktoren, die für einen Blackout verantwortlich sein können. „In Österreich rechne ich mit einem Blackout rund von 24 Stunden. Europaweit könnte es sogar bis zu einer Woche dauern“, prophezeit Saurugg.

„Wenn wir einen Blackout von einem Tag haben, dauert es Tage, ja sogar über eine Woche, bis alles wieder läuft. Man muss sich vorstellen: Millionen Menschen haben plötzlich nichts zu essen, kein Wasser, kein Handynetz, kein Internet. Supermärkte haben dann sicherlich eine Woche oder länger geschlossen. Denn bis alle Systeme wieder gänzlich hochgefahren sind, dauert es einige Tage.“

Am Beispiel eines Supermarktes führt der Experte aus, wie sich ein Blackout auf die Abläufe auswirken kann: „Supermärkte hätten sicherlich eine Woche geschlossen, wenn nicht länger – und das bei einem Stromausfall von 24 Stunden. Denn: Die Logistik ist unterbrochen, die Elektronikkette. Das Personal ist selbst in einer Extremsituation. Wie soll ein Supermarktmitarbeiter ohne Öffis oder Treibstoff den Arbeitsplatz überhaupt erreichen?“

Großstädte könnten so in kürzester Zeit im Chaos versinken. Daher rät Saurugg, sich einen entsprechenden Vorrat anzulegen. Nudeln, Wasser, Konserven und weitere Dinge, die einen möglichst einige Tage autark weitermachen lassen. Insgesamt aber sei die Gefahr eines Blackouts ganz allgemein stark gestiegen. „Und sie steigt weiterhin jedes Jahr, weil wir einfach immer mehr Strom verbrauchen und alles digital ist.“

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