Blackout am Bahnhof: Betrunkener wird von Zug erfasst und verprügelt den Lokführer

Nächtlicher Einsatz für die Bundespolizei an einem S-Bahnhof: Ein Betrunkener hatte erst unfassbares Glück im Unglück und rastete dann aus.
Foto: Shutterstock /  Art Konovalov
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Nächtlicher Einsatz für die Bundespolizei an einem S-Bahnhof: Ein Betrunkener hatte erst unfassbares Glück im Unglück und deutete dann die Situation falsch. Das Ganze wird noch ein Nachspiel für den 21-Jährigen haben. 

Am späten Samstagabend wurde die Bundespolizei um 23.35 Uhr durch die Notfallleitstelle der Bahn über einen Personenunfall mit einer S-Bahn am Haltepunkt Landsberg informiert. Der betroffene Zug war auf der Strecke Bitterfeld-Wolfen eingesetzt.

Nach seinem Halt in Landsberg und dem Einstieg der Reisenden, verschloss der 54 Jahre alte Lokführer die Türen und fuhr an. In diesem Moment bemerkte er einen Mann, der die Gleise vom Bahnsteig 2 zum Bahnsteig 1 unerlaubt überschritt und direkt vor seinem Zug lief.

Der Lokführer leitete sofort eine Gefahrenbremsung ein und brachte den anfahrenden Zug zum Stehen. Dennoch erfasste der Zug den Mann. Der 21-Jährige wurde zwischen den vorderen Drehgestell des Zuges und der Bahnsteigkante eingeklemmt. Der Lokführer verließ den Zug und eilte den Mann zu Hilfe. Nachdem er ihn auf den Bahnsteig geholfen hatte, beschimpfte der Gleisüberschreiter den Lokführer, schlug ihn mit der Faust ins Gesicht und trat mehrfach auf ihn ein.

Danach verließ er den Bahnsteig, konnte aber kurze Zeit später von einem herbeigerufenen Rettungsdienst festgestellt und medizinisch erstversorgt werden. Der Mann hatte leichte Verletzungen und Hautabschürfungen an seinem linken Arm und den Beinen. Er wurde dennoch für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde auch ein Atemalkoholwert von 2,28 Promille festgestellt.

Den 21 Jahre alten Mann erwarten neben der Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen des unerlaubten Überschreitens und des Aufenthaltes in den Gleisen Strafanzeigen wegen einem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr, Beleidigung und Körperverletzung. Der Lokführer blieb unverletzt, musste aber aufgrund der Ereignise abgelöst werden. Zudem war die Strecke von 23.35 Uhr – 00.52 Uhr gesperrt.

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