Berlinale 2021: Planung für Sommerfestival schwierig – Entscheidung Anfang Mai

Noch sind die Berliner Kinos geschlossen, nachts gilt eine Ausgangssperre in der Stadt. Was wird aus der Sommerausgabe (Summer Special) der Berlinale 2021? Die Organisatoren legen Ideen vor.
Berlinale 2021
Foto: Paul Zinken/dpa
Foto: Paul Zinken/dpa

Die Festivalleitung der Berlinale muss angesichts der Infektionslage erneut umplanen. Die Sommerausgabe soll nach Möglichkeit nun ausschließlich draußen stattfinden – Filmvorführungen soll es im Juni dann in Freiluftstätten geben. Die Einschränkungen des neuen Infektionsschutzgesetzes machten die Planungen „noch herausfordernder“, teilte das Festival in Berlin am Mittwoch mit.

Die Festivalleitung sei im Austausch mit den Behörden, „um die nächsten Schritte für eine reine Open Air-Veranstaltung zu besprechen“, hieß es in der Mitteilung. Geprüft werden soll auch, ob die Filmfestspiele als Pilotprojekt stattfinden könnten, wenn das Publikum vorab auf das Coronavirus getestet wird.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Wegen der Pandemie wurden die Internationalen Filmfestspiele diesmal auf zwei Termine geteilt. Im März hatte es einen Branchentreff online gegeben – im zweiten Schritt ist vom 9. bis 20. Juni 2021 ein öffentliches Festival mit Publikum geplant.

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Noch sind die Berliner Kinos allerdings geschlossen. Zudem gilt nachts eine Ausgangssperre in der deutschen Hauptstadt – eine Folge der Notbremse, die auf Bundesebene beschlossen worden war. „Eine finale Entscheidung zum Summer Special wird Anfang Mai getroffen werden“, teilten die Filmfestspiele mit. Die Gesundheit aller und die Eindämmung der Pandemie habe oberste Priorität.

Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek setzt nun bei den Planungen auf die vielen Open-Air-Spielstätten in der Millionenstadt, auf Hygieneregeln und Coronatests. Sie seien mit dem Berliner Senat über die Bedingungen für eine Veranstaltung im Sommer im Gespräch.

Berlinale 2021: Absage eher als Verschiebung

Eine Verschiebung oder ein Onlinefestival fürs Publikum sei „zu keiner Zeit eine Option“ gewesen, erklärte die Festivalleitung. Nach Angaben Rissenbeeks ist auch eine Absage nicht ausgeschlossen. „Wenn uns die Behörden kein Signal geben, dass es denkbar ist, eine Veranstaltung im Juni zu organisieren, ist eine Absage eventuell notwendig“, sagte sie der Deutsche Presse-Agentur.

Tausende Filmfans besuchen normalerweise die Berlinale. Unklar ist bislang auch, welche prominenten Gäste überhaupt kommen könnten. In einem Interview des „Tagesspiegel“ hatte der künstlerische Direktor Carlo Chatrian im Februar gesagt, sie hofften, im Juni die Schauspielerinnen Jodie Foster und Michelle Pfeiffer sowie die Sängerin Tina Turner begrüßen zu können.

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„Die Wahrscheinlichkeit, dass Gäste aus USA schon im Juni anreisen können, ist nicht sehr groß. Das muss ich hier deutlich sagen“, sagte Rissenbeek am Mittwoch. Sie hofft auf Gäste aus dem europäischen Ausland. Viele Filmschaffende hätten Interesse signalisiert. Ob sie kommen könnten, hänge von den Reiseregelungen und Vorschriften ab.

In Deutschland gelten mittlerweile einheitlichere Regeln im Kampf gegen die Pandemie. Entscheidend ist dabei, wie viele Ansteckungen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner in einem Landkreis oder einer Stadt binnen sieben Tagen gemeldet werden. So dürfen etwa Kinos nicht öffnen, wenn der Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Schwelle von 100 überschreitet. Es wird auch nicht zwischen Kulturveranstaltungen drinnen und draußen unterschieden.

dpa