Durchsichtige Toiletten – was soll das denn?

Toiletten hängt das Image an, schmuddelig, übelriechend und irgendwie etwas unheimlich zu sein. Der Architekt Shigeru Ban will das ändern.
Transparente Toiletten in Tokio
Foto: Rodrigo Reyes Marin/ZUMA Wire/dpa
Foto: Rodrigo Reyes Marin/ZUMA Wire/dpa

Öffentlichen Toiletten hängt das Image an, schmuddelig, übelriechend und irgendwie etwas unheimlich zu sein. Der weltberühmte japanische Architekt Shigeru Ban will das auf revolutionäre Weise ändern: mit durchsichtigen Toiletten.

Zu bewundern sind diese seit neuestem in einem Park im berühmten Tokioter Szene-Stadtteil Shibuya. Wenn die Toiletten unverschlossen sind, werden die pastellfarbenen Glaswände durchsichtig. Jeder kann dann von außen reingucken und die weißen, sauberen Klos und Waschbecken sehen. Sobald die Türen schließen, werden die aus Glasschichten einem Spezialfilm bestehenden Wände undurchsichtig.

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Die hypermodernen Toiletten mit ihren strombetriebenen Verwandlungswänden sind Teil eines Projekts der Nippon Foundation namens „The Tokyo Toilet“. Ziel ist eine Wiedergeburt öffentlicher Toiletten als einem stillen Örtchen, wo man sich wohl und sicher fühlt. „Es gibt zwei Dinge, über die wir beim Betreten einer öffentlichen Toilette besorgt sind, vor allem, wenn sie sich in einem Park befindet. Das Erste ist Sauberkeit und das Zweite ist, ob sich jemand drinnen befindet“, schreibt Ban auf der Projekt-Webseite.

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Ban ist einer von 16 Kunstschaffenden, darunter auch seine beiden weltberühmten Architektenkollegen Tadao Ando und Kengo Kuma, die das Projekt unterstützen. Was aber, so fragt sich mancher, wenn es mal zum Stromausfall oder sonstigen Pannen kommt? Keine Sorge, versichern die Projektleiter. Fällt der Strom aus, werden die Glaswände undurchsichtig. Was auch immer passiere, niemand könne reinschauen.

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dpa