Attentat auf Schwulenbar – zwei Menschen sterben kurz vor CSD

Ein polizeibekannter Mann in Oslo hat in der Nacht zum Samstag in eine Schwulenbar geschossen und zwei Menschen getötet – kurz vor dem CSD in der norwegischen Metropole.
Tote nach Schüssen auf Schwulenbar
Polizisten in Oslo bewachen die Gay-Bar nach dem Angriff. Foto: Javad Parsa/NTB/dpa
Polizisten in Oslo bewachen die Gay-Bar nach dem Angriff. Foto: Javad Parsa/NTB/dpa

Attentat auf eine Schwulenbar in Oslo (Norwegen). Ein Mann hat in der Nacht zum Samstag (25. Juni) wie wild um sich geschossen. Zwei Menschen starben. Polizeisprecher Tore Barstad sagte, 14 Menschen hätten Verletzungen erlitten, acht von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei ging nicht davon aus, dass weitere Menschen an der Tat beteiligt waren.

Das Motiv für die Tat war nach Angaben von Barstad nicht bekannt. Es sei nicht klar, ob die Schüsse in Zusammenhang mit einer Homosexuellen-Parade standen, die am Samstag in Oslo stattfinden sollte, sagte der Sprecher. Die Polizei stehe in Kontakt mit den Organisatoren der Veranstaltung und prüfe, welche Maßnahmen zum Schutz notwendig seien.

Oslo: Terroranschlag auf Schwulenbar – Zeuge berichtet

Der Journalist Olav Rønneberg vom Rundfunksender NRK sagte, er sei Zeuge der Tat gewesen. „Ich sah, wie ein Mann mit einer Tasche auf das Gelände kam“, sagte er NRK. „Er nahm eine Waffe in die Hand und begann zu schießen. Zuerst habe er gedacht, der Mann habe ein Luftgewehr bei sich. „Dann zersprang das Glas der Bar nebenan und ich wusste, dass ich in Deckung gehen musste.“ Fernsehbilder zeigten, wie Menschen in Panik vor den Schüssen flüchteten.

In Norwegen sind tödliche Angriffe mit Schusswaffen selten. In der Vergangenheit kam es jedoch zu tödlichen Angriffen, darunter einer der schlimmsten Terrorangriffe in Europa überhaupt. 2011 erschoss ein Rechtsextremist auf der Insel Utøya 69 Menschen, nachdem er in Oslo eine Bombe getötet und acht Menschen getötet hatte.

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dpa